Passbilder aus Drogerie und Co. gibt es mittlerweile sowohl in Papierform, als auch hinter einem QR-Code gespeichert. So können die Bilder am Amt digital abgerufen werden. Foto: ©New Africa - stock.adobe.com

Seit Anfang August ist ein digitales Passbild für Ausweis und Co. nötig. Beim Fotografieren der Jüngsten kommen im Passamt Enzklösterle allerdings Probleme auf.

Mit Kindern Passfotos machen ... Man kann sich vorstellen, was das für ein Prozess werden kann. Das Kind schaut nicht gerade in die Kamera, sitzt nicht lang genug still – und die biometrischen Bilder, die für Personalausweis und Co. so genau wie möglich sein sollen, werden verwackelt und ungenau. Im besten Fall bedarf es mehrerer Anläufe – oder aber die Lust der Kleinen schwindet völlig. Zu solchen Situationen scheint es auch im Passamt Enzklösterle gekommen zu sein, denn die Gemeinde bittet darum, Passbilder von kleinen Kindern nicht mehr in dem Amt, sondern anderswo anfertigen zu lassen.

 

Seit 1. Mai benötigen Bürger, die einen Reisepass oder Personalausweis beantragen wollen, ein digitales biometrisches Passbild. Eigentlich kann es auch direkt auf dem Passamt aufgenommen werden.

Schwierigkeiten beim Fotografieren

Doch: Die Aufnahme der jüngsten Passanwärter fällt an den Passbildgeräten des Bürgerbüros und Passamtes schwer. So heißt es kürzlich in einer Meldung auf der Internetseite der Gemeinde.

Sabine Zenker, Bürgermeisterin von Enzklösterle, bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion die Hauptgründe für die Schwierigkeiten. Kinder halten oft nicht lang genug still, die Blickrichtung passe nicht oder die Kopfhaltung entspreche nicht den biometrischen Ansprüchen der Passbilder.

Nicht nur die Kinder sind das Problem

Auch die Gerätschaften und Räume seien nicht auf Kinder ausgelegt. „Die richtige Positionierung von Babys, beispielsweise im Kinderwagen oder auf dem Arm, ist kaum praktikabel“, erklärt die Rathauschefin.

Daher werden Eltern gebeten, „von Kindern unter sechs Jahren, auch zum Wohle der Kinder, vor dem Termin ein biometrisches Passbild in einem zertifizierten Fotostudio oder Drogeriemarkt aufnehmen zu lassen“. So hieß es auf der Internetseite des Heidelbeerdorfs weiter.

Wodurch ist es dort einfacher?

Zenker erklärt, dass in Drogerie und Studio entsprechende Ausstattung zur Verfügung stehe. Dazu gehören flexible Hintergründe, kindgerechte Sitzmöglichkeiten aber auch die Erfahrung der Fotografen, so die Bürgermeisterin. Aus diesen Gründen verlaufe das Fotografieren „schneller, stressfreier und in der geforderten Qualität“.

Auch, „um unnötige Mehrfachversuche und Frust für die Familien zu vermeiden“, kam es zu dem Entschluss, Kinder unter sechs Jahren direkt an ein Fotostudio oder einen Drogeriemarkt zu verweisen.

Die Bürgermeisterin führt weiter aus, dass es auf dem Amt oft straff getaktet zu geht, die Kinder allerdings mit ausreichend Zeit und ohne Stress fotografiert werden sollen – ein weiterer Grund, weshalb die Jüngsten nicht mehr auf dem Passamt fotografiert werden sollen.