Der Balinger Vladan Lipovina war mit sieben Treffern erfolgreichster Schütze der Partie – seine Wurfquote war dennoch ausbaufähig. Foto: Eibner

Handball: Gastgeber fast fehlerfrei. Balinger ohne Zugriff in der Deckung, mit zu wenig Druck im Angriff.

Die Auswärtsserie des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten ist gerissen. Nach drei Siegen in Folge unterlag das Team von Trainer Jens Bürkle am Dienstagabend bei der HSG Wetzlar klar mit 36:26 (14:20).

Es hatte etwas von einem Déjà-vu: Der HBW spielte in der Wetzlarer Rittal-Arena so, wie er am Sonntag bei der 26:39-Heimniederlage gegen Magdeburg aufgetreten war. Ohne Zugriff in der Deckung, mit zu wenig Druck im Angriff und so verlor Balingen-Weilstetten entsprechend verdient bei den stets dominant auftretenden Mittelhessen.

Nach sechs Minuten führte Wetzlar mit 4:0. Grund genug für HBW-Coach Bürkle, mit einem Timeout zu reagieren und von seinem Team mehr Power im Angriff und mehr Kontakt in der Defensive einzufordern. Doch seine Mannschaft blieb auch in den beiden folgenden Offensivaktionen erfolglos. Erst nachdem Lenny Rubin das 6:0 für die HSG erzielt hatte, kam Balingen zumindest im Spiel nach vorne besser auf Touren. Tim Nothdurft traf in der 14. Minute zu 6:10, Vladan Lipovina legte das 7:10 nach (15.).

Gastgeber fast fehlerfrei

Näher aber sollten Schwaben die Schwaben nicht herankommen. Wetzlar griff nahezu fehlerfrei an, fand immer wieder die Lücken in der HBW-Abwehr. Per Konter stellte Kristian Björnsen mit dem 16:10 (21.) den Sechs-Tore-Vorsprung der Gastgeber wieder. Jona Schoch und Nothdurft sorgten mit einem Doppelpack für das 12:16 (23.) und auch knapp zwei Minuten vor dem Seitenwechsel – Marcel Niemeyer hatte getroffen – hinkte der HBW nur noch um vier Treffer zurück. In Unterzahl aber erhöhten Olle Forsell Schevfert und Emil Mellegard bis zur Pause auf 20:14 für Wetzlar.

Noch schien also etwas möglich für die Gäste, aber deren Hoffnungen, vielleicht doch noch in den Bereich der Punkte zu kommen, war schnell dahin. Denn als Kreisläufer Anton Lindskog, der offenbar vor einem Wechsel zur SG Flensburg-Handewitt steht, in der 38. Minute zum 26:19 für Wetzlar traf, war die Partie eigentlich entschieden.

HBW-Trainer Bürkle versuchte in einer Auszeit, seine Schützlinge noch einmal zu einer aktiveren Abwehrarbeit anzustacheln, doch auch diese Ansprache fand kein richtiges Gehör bei seinen Mannen. Ivan Srsen legte in der 54. Minute mit dem 34:22 gar zwölf Treffer Differenz zwischen die beiden Mannschaften. Zumindest schafften es die Gäste in den finalen Minuten, das Resultat noch etwas erträglicher zu gestalten – und dennoch setzte es am Ende mit einem 26:36 die zweite herbe Niederlage in Folge. HSG Wetzlar: Ivanisevic, Klimpke; Feld (1), Srsen (2), Henningsson, Björnsen (4), Mirkulovski (1), Weissgerber (1), Holst (2/1), Fredriksen (1), Forsell Schefvert (4), Gempp, Mellegard (5), Rubin (4), Lindskog (6), Cavor (5). HBW Balingen-Weilstetten: Jensen, Ruminsky, Bozic; Niemeyer (1), Lipovina (7), Kirveliavicius, Thomann, Nothdurft (4), Grétarsson (2/2), Diebel (1), Schoch (5), Zintel, Saueressig (3), Heinzelmann, Röller, Strosack (3).