Wie habe ich die Corona-Zeit erlebt?“: Unsere Berichterstatterin hat dabei erlebt, wie in Ettenheim Sprechen und Zuhören die eigene Sichtweise auf das Thema verändern.
Einen Abend des Zusammenkommens, des Sprechens und Zuhörens hatten die Veranstalter , das Bündnis für Demokratie und der Verein „Mehr Demokratie“, im Rahmen der Woche der Demokratie angekündigt. Das Thema: „Wie habe ich die Coronazeit erlebt, und wie geht es mir heute damit?“ Das Format „Sprechen und Zuhören“ sprach mich an, das Thema weniger. Eigentlich, so dachte ich, habe ich mit Corona doch schon abgeschlossen, es ist doch so lange her: die gute alte oder vielmehr die schlechte alte Zeit. Doch, dass 40 Leute zu diesem Abend gekommen sind, zeigt wohl etwas anderes. Aufgearbeitet wurde die Coronazeit nie, erklären Moderator Roman Huber, geschäftsführender Vorstand des Vereins „Mehr Demokratie“, sowie Moderatorin Yasmina Steck. Auch im neuen Koalitionsvertrags ist lediglich festgehalten, dass die politischen und rechtlichen Maßnahmen von einer Enquete-Kommission aufgearbeitet werden sollen. Die gesellschaftlichen Auswirkungen und die Bürger hingegen bleiben außen vor, weiter unerwähnt. Diese Folgen für die Gesellschaft aufzuarbeiten, dazu soll dieser Abend dienen. Dennoch bleibe ich skeptisch. Zu eindringlich ist mir in Erinnerung, wie wir uns alle damals an den Kragen gegangen sind, dass sich manche Beziehungen von dieser Zeit nie mehr erholt haben. Müssen wir das heute Abend unbedingt wiederholen, denke ich unbehaglich. Und wie soll sich dadurch etwas ändern?