Jakob Wolber hat die unterschiedlichen ografisch begleitet und in Bildern festgehalten. Quelle: Unbekannt

In Oberwolfach leben Menschen aus 37 Ländern. Um all diese Kulturen und die Geschichten dahinter einmal kennenzulernen, hat die Gemeinde ihre Bürger in einer Serie vorgestellt. Zum Abschluss findet ein feierliches Treffen in der Festhalle statt.

Oberwolfach. Anis Ghorbani ist im Jahr 2015 als Journalistin mit ihrer Mutter und ihrer damals zwölfjährigen Tochter aus Afghanistan geflohen. Pepi und Pavlinka Bozhijanov wohnen seit fünf Jahren gemeinsam in Oberwolfach und fühlen sich hier sehr wohl. Das sind nur einige Namen der vielen Menschen, die aus insgesamt 37 Nationen nach Oberwolfach gekommen sind. Sie alle hat die Gemeinde jede Woche in einem Porträt mit Infos über das jeweilige Land und die persönliche Geschichte vorgestellt.

Erstes Treffen mit 30 Personen

Nach einem ersten Treffen mit rund 30 Personen, die alle schriftlich eingeladen wurden, folgte die Vorstellung dann in schriftlicher Form und in Zusammenarbeit mit der Neumayer-Stiftung aus Hausach. "Das Ziel ist es, nicht nur die verschiedenen Generationen, sondern auch die unterschiedlichen Kulturen näher zusammen zu bringen. Es soll ein Austausch entstehen, das Miteinander gestärkt und Vorurteile abgebaut werden", erklärt Bürgermeister Matthias Bauernfeind.

Obgleich die Idee bereits vor mehr als zwei Jahren entstanden war, beweise die aktuelle weltpolitische Lage mehr denn je, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen aus zahlreichen verschiedenen Nationen und unterschiedlichen Kulturen friedlich miteinander leben.

Um das Ende der Serie gebührend zu feiern und nochmals einen Austausch anzuregen, findet am Sonntag, 22. Mai, ab 14 Uhr der "Tag der Kulturen" statt (siehe Info). Auch pädagogisch wurde das Thema bearbeitet, die Wolftalschule hat bei Projekttagen die Traditionen, das Essen und die Kleidung der unterschiedlichen Generationen kennengelernt. Die Oberwolfacher Schule besuchen immerhin auch 92 Kinder aus zwölf Nationen.

Reaktionen sind zum größten Teil positiv

Jakob Wolber, der das Projekt der Gemeinde fotografisch begleitet hat, berichtet von seinen Erlebnissen auf Facebook: "Vor Kurzem war ich im Rahmen des Generationen-Dialogs in der Wolftalschule und wurde prompt in der Projekt-Gruppe ›Kleider machen Leute‹ als Peruanischer Bürgermeister eingekleidet." Auch im Kindergarten haben die Erzieherinnen mit den 132 Kindern, die aus zehn verschiedenen Ländern stammen, die unterschiedlichen Bräuche spielerisch erlebt.

Das Resümee von den meisten neuen Mitbürgern fiel laut Bauernfeind positiv aus, viele haben mitgemacht. "Die alteingesessenen Oberwolfacher sehen nun auch, wer hier alles wohnt, wie vielfältig die Gemeinde ist und was das alles für Menschen sind. Das hat sicher mehr Verständnis für den anderen erwirkt."

Das Programm

Zum Tag der Kulturen in Oberwolfach am Sonntag, 22. Mai, sind alle Oberwolfacher Bürger und Interessierte, egal welcher Nation, ab 14 Uhr in die Festhalle eingeladen. Auf dem Programm stehen eine Talkrunde mit Sandra Boser, Marion Gentges und Thorsten Frei sowie Aufführungen der Sparrow Girls, der Kindertrachtengruppe, dem Familienzentrum St. Josef und der Wolftalschule.