Ursprünglich sollte das erste Museum der Radsportlegende nach vier Monaten wieder schließen. Doch nun ist die Resonanz so gut, dass die Kur- und Bäder GmbH es beibehalten wird.
Dass die Karriere des Profi-Radsportlers Jan Ullrich in Bad Dürrheim noch einmal so Schwung aufnehmen würde, damit hätten wohl die wenigsten gerechnet.
Und dass Jan Ullrich Bad Dürrheim eine touristische Attraktion bescheren würde auch nicht. Denn aufgrund des anhaltenden großen Interesses und der positiven Resonanz der Besucher, wird die Kur und Bäder das im Mai 2024 eröffnete Jan-Ullrich-Museum im Haus des Gastes beibehalten, so die Mitteilung.
Kurgeschäftsführer Markus Spettel ist begeistert von den Rückmeldungen. „Damit hätten wir wirklich nicht gerechnet“, sagt er erfreut. „Wir sind stolz darauf, in so kurzer Zeit etwas so Besonderes auf die Beine gestellt zu haben. Das Museum ist ein kleines Schmuckstück in Bad Dürrheim.“
„Kleines Schmuckstück“
Seit der Eröffnung am 31. Mai im vergangenen Jahr haben sich mehrere Tausend Besucher die Ausstellung im Weinbrennersaal angeschaut. „Wir haben festgestellt, dass viele Gäste, die wir zuvor nicht erreicht und die noch nie von Bad Dürrheim gehört hatten, extra nach Bad Dürrheim gereist sind.“ Damit trage das Museum somit nicht nur zu einem positiven Image der Stadt bei, sondern ergänze auch das touristische Angebot im Bereich des Radtourismus. Erstaunt sind die Museumsverantwortlichen darüber, welch weite Strecken die Besucher auf sich nehmen, um die erste Ausstellung dieser Art sehen zu können: „Neben den Besuchern aus ganz Baden-Württemberg, haben sich Gäste unter anderem aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, aus Hamburg, Hessen, Schleswig-Holstein und Bremen die Exponate angesehen“, weiß er aus Einträgen im Gästebuch und persönlichen Gesprächen mit Besuchern.
Auch internationale Besucher
„Auch internationale Besucher haben den Weg ins Museum gefunden. Wir hatten Gäste aus Brasilien, aus Finnland, Italien, den Niederlanden und Belgien.“ Darüber hinaus nutzen viele Gäste aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Landkreis Waldshut den Eintritt in das Museum über die Drei-Welten-Card.
In Gesprächen wurde den Mitarbeitern rückgemeldet, was den Besuchern am Jan-Ullrich-Museum besonders gefällt. „Die originalen Exponate“, weiß Kurgeschäftsführer Spettel. „Viele der Besucher haben die Rennen, Siege und Erfolge teilweise live, teilweise vor dem Fernseher verfolgt. Die Möglichkeit, die originalen Fahrräder, Trikots, die Trophäen und auch den echten Tour-de-France-Gewinnerpokal aus nächster Nähe sehen zu können, ist ein echtes Erlebnis.“
Höhen und Tiefen erlebt
Außerdem sagten einige Besucher, für sie sei beeindruckend, dass sowohl die Höhen, als auch die Tiefen von Jan Ullrichs Radsportkarriere dokumentiert sind. „Es berührt die Besucher zu sehen, wie er es trotz Rückschlägen geschafft hat, wieder aufzustehen und seinen Weg zurück in die Gesellschaft zu finden.“ Radsportlegende Ullrich sei immer wieder im Museum persönlich anwesend. Er besuche es regelmäßig, vor allem im Rahmen spezieller Führungen und Radsportveranstaltungen.
Das Museum werde so lange bestehen bleiben, wie die Nachfrage vorhanden ist und wie es sich sinnvoll in Veranstaltungen einbinden lässt, erläutert Spettel. Über den Museums-Ort auf längerfristige Sicht mache man sich derzeit Gedanken. „Im Zuge der geplanten Sanierung des Haus des Gastes befassen wir uns mit der Frage, wo und in welcher Form das Museum künftig fortgeführt werden könnte.“ Wo sich ein attraktiver Nachfolgestandort befinden könnte, um die Ausstellung langfristig in Bad Dürrheim zu erhalten, sei Gegenstand der Überlegungen.