Endlich ist er da: Am Freitagabend hängen Fotograf Nino Strauch (links) und Bernhard Jung den immerwährenden Kalender auf. Mit einem Teil des Erlöses aus dessen Verkauf wird das Projekt Burma e.V. unterstützt. Foto: Thiercy

Der Balinger Fotograf Nino Strauch hat sich mit einem Dauerkalender einen Herzenswunsch erfüllt. Darin abgebildet sind Menschen – und Menschen soll der Erlös auch zugute kommen.

Balingen - Er ist mit der Kamera um die Welt gereist und hat Freunde gefunden. "Wir Menschen sind so unterschiedlich und haben doch so viele Gemeinsamkeiten", sagt der Fotograf Nino Strauch. Seit Samstag ist sein Dauerkalender am Start – für ihn ein Herzensprojekt.

"Ehrensache!" sagt Bernhard Jung, dass er für Nino Strauch seinen Urlaub unterbricht. Gemeinsam hängen die beiden Freunde am Freitagabend den großformatigen Kalender im Salon Jung-Frey in Balingen auf. Abgebildet sind Menschen. Alte, Junge. Aus unterschiedlichen Ländern Asiens, mit verschiedenen Lebensweisen. Titel des Projekts: "Alle Menschen sind gleich?!"

50 Prozent des Erlöses gehen an Projekt

Die Porträts, sagt Strauch, zeigten einen Teil unserer Welt, wie sie sei, aber immer mit einem positiven Touch. Die Geschichten hinter den Fotos sind auf der Rückseite abgedruckt. Jedes Monatsporträt wird mit einem Sinnspruch begleitet. Ein Foto zeigt zum Beispiel einen kleinen Jungen. Barfuß. Mit Steinschleuder in der Hand. Fotografiert hat Strauch, der schon mehrfach in Balingen ausgestellt hat, dieses Bild im Arakan-Gebirge Myanmars.

Er war für sein Projekt unterwegs in Indien, Myanmar und Sri Lanka. Mindestens 50 Prozent des Erlöses gehen an das Projekt Burma. Die Organisation hat beispielsweise mit Spendengeldern ein Krankenhaus errichtet in einer weit abgelegenen Region Myanmars. Aktuell unterstützt sie die Menschen, die wegen des Militärputsches in zum Teil lebensbedrohliche Not geraten sind.

Strauch verbindet viel mit dem Projekt Burma. Nur mit deren Hilfe bekam er seinerzeit eine Erlaubnis, um in eines der Rohinya-Flüchtlingslager in der Nähe von Sittwe zu reisen und dort atemberaubende Fotos zu machen. Viele dieser Menschen auf seinen Reisen sind für ihn zu Freunden geworden. Und das merkt man den Fotografien an. Sie sind aufgenommen in Würde, Liebe und mit Respekt. Wie das Bild eines Mädchens in einem der Lager. Strauch sucht mit seiner Kamera die Seele des Menschen. Und findet sie auf eine einzigartige, berührende und im besten Sinne lebensbejahende Art.

"Der Kalender ist extrem positiv", sagt Bernhard Jung: "Bietet aber auch etwas zum Nachdenken." Und das nicht nur für ein Jahr. Das Werk ist als immerwährender Kalender konzipiert. Sogar ans Schaltjahr haben die Macher gedacht. Die Gestaltung und Konzeption lag bei Horst Mück. Gedruckt wurde auf dem sehr hochwertigen Munken-Papier. Der Kalender ist in der ersten Auflage auf 500 Stück limitiert. Die Exemplare sind zum Preis von 39,90 Euro im Salon Jung-Frey, der Buchhandlung Rieger und in der "Liebelei" zu erwerben.

Wer sich vorab ein Bild machen möchte von einem potenziellen Weihnachtsgeschenk für sich oder seine Liebsten kann die zwölf Fotografien zu den Öffnungszeiten (und unter Einhaltung der 3G-Regel) im Salon von Bernhard Jung bis Ende Dezember in aller Ruhe betrachten.