Wolfram Gromann (links) und Herbert Bantle plaudern aus dem Nähkästchen. Foto: Oliver Pütz

Ein Spielwarenunternehmer, der deutliche Spuren hinterlassen hat. Die Sonderausstellung zur Wildberger Firma Löhmann zeigt vieles, was für frühere Generationen prägend war.

Noch heute hört man gelegentlich in Wildberg den Satz „I gang g‘schwind zum Löhmann“. Gemeint ist dann jedoch das Betriebsgelände der Firma Rempp, auf welchem bis 1977 die Holz- und Spielwarenfabrik Fritz Löhmann ansässig war.

Diesem, 1934 ursprünglich in Stuttgart gegründeten Unternehmen, dem Unternehmer-Ehepaar Fritz und Marga Löhmann und deren Spielwaren ist nun im Wildberger Museum eine eigene Ausstellung gewidmet.

Zeitzeugen berichten von früher

Bereits auf der Vernissage zeigten die gut 60 Besucher großes Interesse an den Exponaten, die zum Großteil von Wilfried Müller, einem der letzten Löhmann-Mitarbeiter in Wildberg, zur Verfügung gestellt wurden.

Die feierliche Eröffnung mit Blick hinter die Kulissen nahm Herbert Bantle vor, Sprecher des Arbeitskreises Museum und Heimatgeschichte.

Auch Wolfram Gromann, viertes Kind des ehemaligen Prokuristen Hans Gromann und Mitinitiator dieser Ausstellung, plauderte aus dem Nähkästchen. Seine Familie kam in den 60er-Jahren aus Stuttgart nach Wildberg, da Löhmann neben einem Arbeitsplatz auch Wohnraum für seine Mitarbeiter zur Verfügung stellte.

Respektsperson mit Herz

Ein Arbeitgeber, der sich um seine Mitarbeiter kümmerte: „Wir saßen bei der Großmutter, als Löhmann persönlich vorbeikam und sich erkundigte, ob mein Vater das Stellen-Angebot denn nun annehme“, erinnert sich der heutige Architekt an ein eindrückliches Erlebnis.

„Dennoch war er für mich immer eine Respektsperson. Seine roten, wilden Haare und seine kräftige Statur haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“

Spielwaren gehen in ganze Welt

Die Arbeit bei Löhmann war ideal für die damalige Zeit: die vielfach aus Holz gefertigten Produkte konnten von den Mitarbeitern nach ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit in Heimarbeit gefertigt werden.

Auch die Federball-Schläger, neben Schach- und Billard-Tischen eines von Löhmanns Top-Produkten, konnten die Hausfrauen am Abend bespannen.

Auch Wilfried Müller, der wohl als letzter Mitarbeiter den Betrieb in Wildberg verließ, kann einiges über die Zeit bei Löhmann, über die Holzfiguren und Spieltische berichten.

Daher wird er am Sonntag, 7. Mai, ab 16 Uhr durch die Ausstellung führen. Diese kann noch bis zum 29. Mai besucht werden. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos.