Über die Eröffnung der Ausstellung freuen sich Irene Günzler (von links), Hans Klaiber, Doris Haberer, Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, Susanne Gwosch (Fachbereichsleiterin Kultur und Soziales) sowie Monika Rudolf und Hans Stieber vom Weltladen. Foto: Hezel

Das Thema Klimawandel ist derzeit in aller Munde. Wie durch eine nachhaltige Ernährung jeder einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, zeigt die kürzlich eröffnete Ausstellung des Landwirtschaftsamts Rottweil in der Mediathek Schramberg.

Seit vielen Jahren messe das Ministerium für ländlichen Raum der Nachhaltigkeit in der Ernährung eine große Bedeutung bei mit dem großen Ziel, die Ernährungssituation der Menschen im Land zu verbessern, erklärte Irene Günzler, Referentin für Ernährung, Verbraucherbildung und Diversifizierung vom Landwirtschaftsamt Rottweil, die mit ihrer Kollegin Annemarie Mauerlechner für die Ausstellung verantwortlich ist. „Und da fängt man am besten bei den Kindern an.“

 

Schönes Rahmenprogramm

Mit toller musikalischer Umrahmung durch den Chor der sechsten Klasse des Gymnasiums Schramberg und Lehrerin Mirjam Hettich am Klavier sowie leidenschaftlichen Ansprachen zum Thema „Essen für die Zukunft: Bewusst einkaufen – bewusst essen – bewusst leben“ wurde die gleichnamige Ausstellung mit Lernzirkel des Landwirtschaftsamts in der Mediathek Schramberg eröffnet. Elf informative Plakate mit Anschauungsmaterial lassen sich bestaunen. Vor allem Schulklassen sollen angesprochen werden, die nach Anmeldung eine 90-minütige Führung erhalten, bei der es gilt, Aspekte selbstständig herauszuarbeiten.

Einen großen Unterschied machen

Zu den Kooperationspartnern zählt neben dem Landfrauenverband und dem Weltladen allen voran die Große Kreisstadt Schramberg selbst, vertreten durch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr als Hausherrin der Mediathek. In ihrem Grußwort ging Eisenlohr auf das Eröffnungslied ein: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“. Balu der Bär mache bei seiner Ernährung schon viel richtig, erklärte sie, denn wenn Balu zum Essen greift, hat dieses auf jeden Fall keinen langen Transportweg hinter sich. „Wir alle essen jeden Tag. Was wir essen und woher es kommt, ist deswegen ziemlich wesentlich und kann in der Welt einen großen Unterschied machen“, sagte Eisenlohr.

Stolz sei sie auf die Stadt, die in Sachen Nachhaltigkeit schon einiges auf den Weg gebracht habe. So ist Schramberg seit 2016 Fairtrade-Stadt. Weiter erwähnte Eisenlohr unter anderem den Weltladen, das Eine-Welt-Forum, Ackernative und das Reparaturcafé und lobte die vielen engagierten Menschen in der Stadt, die sich um Nachhaltigkeit bemühen.

Schon viel auf dem Weg

Den Blick weiten

Doris Haberer, Vertreterin des Landfrauenverbands, betonte die Vorteile von regionalen und saisonalen Produkten. „Denn zu kaufen, was in unserer Nähe wächst, das bedeutet Stärkung von Region und Landwirtschaft, weil es gut für die Umwelt ist und kurze Transportwege hat.“ Durch den Einkauf könne jeder einen Beitrag zur Vermeidung von Co2-Ausstoß und geringerer Lebensmittelverschwendung leisten.

Eine Ansprache gab auch Hans Klaiber, Leiter des Landwirtschaftsamts Rottweil, der den Blick von der Verbrauchersicht auf die Landwirtschaft lenkte. Laut Prognose lebten im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen auf der Erde. Gleichzeitig entziehe der Klimawandel der Lebensmittelproduktion Flächen. Damit sei die Frage, wie diese Menschen ernährt werden können, die große Aufgabe der Zukunft. Allerdings warnte Klaiber vor einseitiger Denkweise. So seht die Fleischproduktion in Hinblick auf den Klimawandel in Kritik. Dennoch sei er überzeugt, dass Tierhaltung ein wichtiger Aspekt in der Landwirtschaft bleibt. „Maß und Ziel muss die Vorgabe sein“, so Klaiber. Er hoffe, dass durch die Ausstellung das Schwarz-weiß-Denken etwas aufgelöst und der Blick erweitert werden kann.

Altersgerechte Lernstationen

Die Ausstellung kann bis zum 27. Oktober zu den Öffnungszeiten der Mediathek besucht werden. Führungen sind anzumelden und können auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden. Für Schüler ab Klasse 5 kann das Thema an Lernstationen altersgerecht vertieft werden. Die Klassen werden während des Besuchs von den Referentinnen des Landratsamts betreut. Anmeldungen werden vom Landratsamt unter Telefon 0741/244-7 01 oder 0741/244-9 58 oder per E-Mail an Landwirtschaftsamt@landkreis-rottweil.de entgegengenommen.