Die Malerin Jeannette Frei und der Fotograf Thomas Dix aus Grenzach-Wyhlen stellen in der VHS Rheinfelden zum Thema Montenegro aus.
Eine Entdeckungsreise nach Montenegro kann man auf zwei Arten unternehmen: Nächstes Jahr ist eine Exkursion mit der Rheinfelder Volkshochschule und der aus dem Balkanstaat stammenden Integrationsbeauftragten Slavica Stanojevic geplant. Eine andere Art von „Studienreise“ lässt sich zur Zeit im VHS-Haus machen. Es ist ein künstlerisches Sightseeing. Denn die Malerin Jeannette Frei und der Fotograf Thomas Dix, beide aus Grenzach-Wyhlen, zeigen in einer Doppelausstellung „Impressionen aus Montenegro“.
Idee von Kurt Schlegel
Die Arbeiten entstanden nach Besuchen bei dem ehemaligen Lehrer Kurt Schlegel, einem gemeinsamen Freund aus der Doppelgemeinde, der einige Jahre im Auslandsschuldienst in Montenegro gearbeitet hat und zeitweise noch in Ulcinj, der südlichsten Stadt, lebt. Er hat die Ausstellung auch angeregt. Es ist ein bildhafter Dialog, der sich schön ergänzt, da beide Kunstschaffende das Land an der Adriaküste bereist und kennen gelernt haben.
Die Bilder von Jeannette Frei beweisen, dass es eine sehenswerte Gegend ist, eine traumhafte Landschaft zwischen Meer, Seen und Bergen. Sehr atmosphärisch eingefangen wirken ein Ausschnitt mit Häusern und Meerblick, die Meereslandschaft und die Altstadt von Ulcinj. Und dass man dort auch gut essen kann, dass viel gedeiht, verraten einige sehenswerte Stillleben von Frei, Ölgemälde mit satten, pastosen Farben: Granatäpfel, Paprika, aber auch eine Hommage an das typische Nationalgericht Cevapi. Geradezu einladend ist ein Marktbesuch mit Impressionen von prallen Früchten und Gemüse. Es ist angerichtet auf den kulinarischen Tafelbildern von Jeannette Frei: zum Anbeißen realistisch! Auch einige Alltagsszenen geben einen Eindruck vom Leben auf der südosteuropäischen Balkanhalbinsel.
Expressiver Malstil
Freis Bilder sind sehr ansprechend in ihrem expressiven Malstil, der kräftigen, intensiven Farbigkeit und der gegenständlich-figurativen Ausprägung. Die Malerin, die kürzlich im eigenen Garten und Atelier in Wyhlen auf 50 Jahre Malerei mit Schubladenbildern aus dieser Zeit und Statements von Wegbegleitern und Freunden zurückblickte, hat immer konsequent konkret gemalt, nicht abstrakt.
Mit Licht schreiben
Frei und Dix, deren Wege sich seit den 1970er Jahren kreuzen, haben schon oft zusammen ausgestellt, aber nie zu einem gemeinsamen Thema wie jetzt in der VHS. Das Auffallendste daran ist, dass sich die Fotografien von Thomas Dix immer mehr der Malerei annähern. Farblich und thematisch gehängt nach Übergängen, zeigt Dix viele Motive wie die Steilküsten, Flussmündungen, Olivenhaine mit bis zu 800 Jahren alten Olivenbäumen und ihren verzwirbelten Stämmen, Hafen, Uferpromenade, Altstadtgassen, Markthalle, Gärten, ein Viadukt und Ulcinj zur blauen Stunde.
Viele Aufnahmen im Gegenlicht haben eine ganz spezielle Atmosphäre. Die Fotografien von Dix sind mit Licht „geschrieben“, rücken die wunderschöne Landschaft in leuchtende Farb- und Lichtspiele und Stimmungen.
Malerische Fotografie
Da der Fotograf immer malerischer wird, bewegt er sich auf die Malerin zu. Und so korrespondieren die Arbeiten sehr gut in diesem Themenschwerpunkt der VHS und können das „Land der schwarzen Berge“ und dessen ursprüngliche Schönheit dem Betrachter näher bringen.
Die Ausstellung ist bis zum 24. Oktober zu sehen.