Anne Bürkle (von links), Pfarrer Jan Schreder, Bernhard Würfel und Martina Hammann haben in zahlreichen Stunden die Ausstellung und das Rahmenprogramm in Neuweiler-Zwerenberg vorbereitet. Foto: Buck

Die Ausstellung „Die Bibel – von der Keilschrift bis zur Bibelapp“ macht ab dem Wochenende auch in Neuweiler-Zwerenberg Station. Vom 2. bis einschließlich 23. April wird sie im gesamten evangelischen Gemeindehaus zu sehen sein.

„Wenn man die Ausstellung sehen will, dann sollte man die Chance jetzt nutzen. Danach wird es für den Nordschwarzwald unattraktiv“, erklärt Zwerenbergs Pfarrer Jan Schreder bei der Vorbesprechung der bald startenden Bibelausstellung im evangelischen Gemeindehaus. Denn nachdem „Europas größte Bibelausstellung“, wie sie auf dem offiziellen Flyer angepriesen wird, neulich in Althengstett war, gastiert sie nun in Neuweilers Teilort letztmalig im Kreis Calw.

Die Kirchengemeinde in Neuweiler nutzt diese Ausstellung nun, um in den rund sechs Wochen ein ambitioniertes Programm abzuspulen, das satte zwei DIN-A4-Seiten umfasst. Gleich zu Beginn wird es zur Eröffnung um 19.30 Uhr einen Vortrag von Andreas Malessa geben – der Hörfunkjournalist spricht zum Thema „Prägt die Bibel noch? Gottes Wort in säkularer Gesellschaft.“ Am Mittwoch, 12. April, ist dann einer der wenigen Programmpunkte, die sich an Kinder und Jugendliche richtet. Cornelia und Eberhard Beilharz sprechen zum Thema „Ist Martin Luther wirklich tot?“.

Von der Entstehung über die Übersetzung bis zur Verbreitung

Die Ausstellung an sich präsentiert die Entstehung, Überlieferung, Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift. Thema ist auch die abenteuerliche Fundgeschichte der weltberühmten Schriftrollen von Qumran. Faksimiles und Originalexemplare sind zu sehen, schwere und kostbare Exponate ebenso wie eine Bibel so winzig wie ein Cent-Stück. Die Zeitreise führt von den Anfängen der Schrift über die ältesten Funde des Alten und Neuen Testaments bis zu ersten Exemplaren des Buchdrucks in der Luther-Zeit. Und die Besucher erfahren, wie die Bibel in der heutigen Zeit Kunst, Kultur, Medien sowie Alltag beeinflusst. Heute passt das Buch der Bücher auf einen Chip in der Größe eines Sandkorns und ist damit eine sogenannte Nano-Bibel.

Für Schulklassen geeignet

Wer eher auf eine inszenierte Bibelpräsentation steht, der sollte sich den 19. April im Kalender rot anstreichen. Ab 19.30 Uhr statte Eric Wehrlin aus Linz dem Neuweiler Teilort einen Besuch ab. Er spielt das Markusevangelium nach – und zwar allein. Vom Erzähler schlüpft er plötzlich in die Rolle von Jesus oder auch in die seiner Jünger. „Der Theaterabend ist mal was anderes“, freut sich Ex-Pfarrer Bernhard Würfel, der selbst zahlreiche Vorträge innerhalb der sechswöchigen Ausstellungszeit übernehmen wird.

Abschluss der Veranstaltung ist ein Höhepunkt

Der Abschluss der Veranstaltungsreihe ist dann abermals ein großer Höhepunkt: Am Freitag, 21. April, findet ab 19 Uhr ein Konzert mit dem Kinderchor der Altensteiger Christopherus-Kantorei in der Kirche statt. Der Titel: „Biblische Erzähllieder und Psalmen.“ Als wäre dieses umfangreiche Programm nicht schon genug, hat die Kirchengemeinde auch eine Kunstausstellung in der Kirche arrangiert.

Im selben Zeitraum wie die große Ausstellung werden Kalligrafien unter dem Titel „Dem Wort Gestalt geben“ von der Darmstädterin Maya Huber gezeigt. Im Zwerenberger Gemeindegebiet sind zudem rund um die Kirche Tafeln aufgestellt – darauf zu sehen sind Bibelzitate, die den Gemeindemitgliedern wichtig sind. „Wir wollten die Gemeinde mit einbinden“, erklärt Pfarrer Schreder zum Hintergrund.

In diesem Umfang sei die Ausstellung für Zwerenberg „ein Novum“, betont der Geistliche. Vor Jahren hatte man einst alte Bibeln ausgestellt, doch die jetzt in Zwerenberg gastierende Ausstellung sei Neuland – vor allem was Größe und Umfang angeht. „Wir bekommen schon alles unter, das Gemeindehaus ist ja groß“, vertraut Schreder darauf, auch wirklich alle Exponate ausgestellt zu bekommen.