Stefan Kees, Ariane Faller und Mateusz Budasz haben die raumfüllende Installation gestaltet. Foto: Hübner

Zur Vernissage für die Ausstellung "Tripolar" hatte der Verein "Kunstkultur Königsfeld" eingeladen. Die raumfüllende Installation von Mateusz Budasz, Ariane Faller und Stefan Kees nutzt Elemente wie Holzpaletten, Schraubzwingen oder Seile.

Königsfeld - Der Kunstraum habe einen klaren Anspruch: "Hier geht keiner so raus wie er reingegangen ist", so der Vereinsvorsitzende Manfred Molicki. Hier gebe es kein betreutes, sondern nur Selbst-Denken. Die Installation führe dazu, "mal darüber vorzudenken".

Umrahmt wurde die Einführung durch Musik von Liv und Jaro Budasz. Laudator Jan Blaß, ein befreundeter Künstler, verglich die Rauminstallation mit natürlichem Wald in seiner "fantastisch vielfältigen Raumbildung". Fruchtstände, Blätter und Nadeln fielen dort zyklisch, bildeten den Humus für neue Bäume, Äste und Fruchtstände. Von diesem Kreislauf des Lebens handelten die Raumbilder der tripolaren Künstlergruppe, so Blaß.

Kanthölzer statt Ästen

Statt Ästen gebe es Kanthölzer, zu Röhren geformte Papiere, herabhängende Seile, Schichtungen von Holzpaletten, kubische Kartonformen und andere Papierobjekte. Zusammengehalten werde alles für eine begrenzte Zeit durch Schraubzwingen. Durch das Ineinanderstecken von Latten und Paletten entstehe ein Schwebezustand der Materialien. Eingebaut seien die in den Kunstraum und sein Mobiliar.

In dem, was chaotisch anmute, erkenne man Bezüge, spüre Spannung und Dynamik der Bildelemente sowie den Sog in den Keller, dem Anfang und Ende aller Bewegung. Lochausschnitte in einer dort angebrachten Tischlerplatte seien zum Teil mit Fotos beklebt, teilweise fänden sich darauf Reliefs aus zerrissenem Aquarellpapier.

Fotos aus Wohnungsauflösungen

In Papierschichtungen gebe es Personenfotos aus Wohnungsauflösungen, kontrastiert durch Paketbänder und Strichcodes. Blaß sprach von der "Gleichzeitigkeit unterschiedlicher, weit voneinander entfernter Zeiträume". Personen würden zu anonymen Zeugen der Vergänglichkeit des Lebens. Es gehe um die Frage, was von uns bleibe, wenn wir einmal das Zeitliche segnen.

Die Benutzung familiärer Fotos und von Dokumenten öffne den Raum für Imaginationen anderer Lebensformen. Bilderrahmen mit selbst gestricktem Gewebe wirkten wie Traumfänger, welche blitzartige Reminiszenzen von Tagträumen festhielten. Die Fokussierung auf Details und Inhaltlichkeit der einzelnen Elemente lasse im zweiten Anlauf die Gesamtform nochmals neu erleben, versprach Blaß.

Info: Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist noch bis 25. September samstags und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr oder auf Anfrage geöffnet.