Nach den Keramikwochen in Hüfingen werden drei Künstler für ihre Beiträge zur Wettbewerbsausstellung Schnittstellen ausgezeichnet.
Im Rahmen der Internationalen Keramikwochen wurde in der Rathausgalerie am Töpfermarktwochenende, 13. und 14. September, die Wettbewerbsausstellung Schnittstellen gezeigt. Ausgelobt wurden ein Publikumspreis sowie ein Jurypreis.
Der Hüfinger Keramikpreis wurde erneut auf zwei Künstler aufgeteilt, da die Jury, bestehend aus der Künstlerin Elisa Stützle-Siegsmund als externe Keramikexpertin, Bürgermeister Patrick Haas und Kuratorin Ariane Faller, beiden Werken gleichwertige Qualität bei äußerst unterschiedlichen Grundkonzepten zuerkannte.
Den Jurypreis teilen sich Franziska M. Köllner aus Leipzig und Wolfram von Stengel aus Freiamt.
Zu Köllners Werk „Zwei skulpturale Gefäßobjekte“ heißt es in einer Mitteilung der Stadt in der Laudation von Stützle-Siegsmund: „Die Jury war beeindruckt von der beherzten Herangehensweise an Material und Form. Ton bleibt fast in seiner rohen Form, Schnitte und Brüche unbearbeitet. Form wächst von unten. Ihr wird die Glasurschüttung in Erdfarbe von oben entgegengesetzt. Zwei starke gegenläufige Bewegungen. Nahe am Material Erde und ihren Prozessen zu bleiben – vielleicht ist es das, was unsere Zeit braucht.“
Klare Ästhetik und Farbwahl
Zu von Stengels Beitrag Maske äußerte sich Stützle-Siegsmund: „Hier beeindruckte die klare Ästhetik und Farbwahl sowie der Bezug zum Thema ‚Schnittstellen‘. Das Blatt einer Kreissäge mit seinen Zähnen bildet die Basis für die Applikation eines schmalen Rakuobjekts in Kopfform. Der gewalttätige Akt des Schneidens wird im Kunstwerk aufgehoben und ist doch stets präsent.“
Den Publikumspreis erhielt Nathalie Jadin aus Dudelange/Luxemburg für ihr Werk Neuanfang. „Die Arbeit erzählt von der Schönheit des Übergangs“, so Jadin. „Fünf Figuren ruhen auf demselben Boden, doch ihre Glasuren streben in verschiedene Richtungen, wie Äste, die aus einer einzigen Wurzel wachsen. Für mich drückt dies die Spannung zwischen Zugehörigkeit und Abschied, zwischen Festhalten und Loslassen aus.“
In ihrem Werk visualisiere sie einen Raum der Ungewissheit, aber auch der unendlichen Möglichkeiten.