Mit Linien entstehen große Bilder, wie das Werk mit dem Titel „Großes Netzwerk“. Davor posieren die Künstlerin Marianne Maul (rechts) sowie das Kuratorenehepaar Ariane Faller und Mateusz Budasz. Foto: Siegfried Kouba

Unter der Überschrift „Vernetzungen – gezeichnete Landschaften“ sind derzeit Werke der Freiburger Künstlerin Marianne Maul im Kunscht-Stüble in Furtwangen zu sehen. Die Ausstellung wird dank der Unterstützung des Unternehmens Ganter Norm geboten.

Zur Eröffnung fand sich eine Gruppe regionaler Künstler und Kunstinteressierter im Bürgersaal ein. Bürgermeisterstellvertreter Manfred Kühne begrüßte besonders die Zeichnerin am Ort der höchsten Ingenieurschule, der Hochschule Furtwangen (HFU), und freute sich, dass „Kunst von außen“ heran getragen wurde. Schon ein kurzes Betrachten löse einen Eindruck aus, der an Schwarz-Weiß-Fernsehen erinnere und verbindende Linien in der Vernetzung offenbare.

Als Grundmaterialien dienen Marianne Maul Hartfaserplatten, Papier oder Holz. Für das Zeichnen verwendet sie Graphit, Tusche, Kohle, Kreide oder Gouache. Im Wechselspiel der Kontraste von Schwarz und Weiß lässt sie Landschaften, Bäume oder Stimmungen entstehen oder „beschreibt“ Wetterlagen, die sie mit verinnerlichtem Blick aufnahm und weiter gibt. Die Bilder bannen den Betrachter durch zarte Linien oder breite Striche, die nicht flächig wirken, sondern expressive Dreidimensionalität erscheinen lassen. Oft sind einzelne Objekte zu einer harmonischen Collage zusammen gefügt.

Zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen

Das Anliegen der Künstlerin wird in den 42 Titeln deutlich. Sie lauten etwa „Große Küste“, „Schwarzer Tann“, „Inversionslage“, „Bäume im Schnee“ oder „Nebel überm Tann“. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.

Das Künstler- und Kuratorenehepaar Ariane Faller und Mateusz Budasz kitzelte im Gespräch einige Details heraus. Marianne Maul, aus dem badischen Bühl stammend, begegnete der Kunst schon in ihrer Familie und studierte neben anderem Kunstgeschichte. Zu den einzelnen Disziplinen meinte sie „es lässt einem dann nimmer los“, aber Zeichnen und Druckgrafik prägten sie unmittelbar.

Die Landschaft ist ihr wichtig

Spontaneität, Mut zur Arbeit, Meditation, Kraft, Kopfgeburten, faszinierende Linien und Flächen gehörten zum Konzept, und „es kann leicht aber auch laut sein“, wie Maul sagt. Der Schwarzwald ist ihr Medium. Wichtig ist ihr die Landschaft, die auch fiktiv entworfen werden kann, wie die „Steppenbilder “, die man in der afrikanischen Kalahari-Wüste oder in Sibirien ansiedeln könnte. Vielfältig variierte Gräser sind leicht koloriert und lassen die zeichnerische Handschrift der Künstlerin erkennen.