Raritäten hat Arnold Kuner (links) vergrößert und bei der Ausstellung in der Schonacher Strohmanufactur an den „Wühltischen“ ausgelegt. Ein Blickfang ist beispielsweise das Bild eines Zeppelins, der im Jahr 1931 über Schonach schwebte. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Arnold Kuner präsentierte seine Sammlung an Schätzen über die Entwicklung von Schonach und der Ortsteile in der Strohmanufactur.

Die Schonacher Strohmanufactur befasst sich bei Weitem nicht nur mit Stroh und was man daraus machen kann. Es gibt vielerlei Veranstaltungen – die Gemeinsamkeit ist zumeist, dass diese sich mit der Vergangenheit befassen – wie die Ringwald-Ausstellung im April diesen Jahres.

 

Nun erfuhr die Öffentlichkeit etwas über die jüngere Geschichte Schonachs, mit gesammelten (Postkarten-)Werken von Arnold Kuner. Eher zufällig habe er in den späten 1990er-Jahren begonnen, Postkarten zu sammeln, weil ihm einige historische Postkarten in die Finger gefallen seien. Denn eigentlich liege ihm Sammeln eher nicht, bekannte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Etwa um das Jahr 2000 herum habe er begonnen, über Ebay für schmales Geld seine Sammlung aufzubauen.

Die Postkarte wurde in Deutschland in der Mitte des Jahres 1870 eingeführt, sie wurde schnell sehr beliebt. Mittlerweile hat Arnold Kuner wohl knapp 1200 dieser Bilder – allesamt befassen sich ausschließlich mit Schonach und seinen Ortsteilen Rohrhardsberg und Schonachbach.

Säuberlich geordnet sind sie in speziellen Sammelalben, jeweils zusammengefasst in diverse Jahrgänge. Nun zeigte er seine Schätze und Schätzchen, dazu einige spezielle Bücher in Originalausgaben. Dass er einige der ältesten Exemplare der zunächst etwa spielkartengroßen Karten nicht als Original zeigte, mag verständlich sein, diese seien einfach zu wertvoll. Bekam man früher Postkarten für einen Kleinbetrag, blättert man heutzutage manchmal mehrere Hundert Euro hin.

Bautätigkeiten an der Schwarzwaldbahn dokumentiert

Die älteste Karte stammt aus dem Jahr 1870, darauf ist der Ortsteil Schonachbach zu sehen – damit wurden Bautätigkeiten an der Schwarzwaldbahn dokumentiert, die 1873 fertiggestellt wurde. Die älteste Karte vom Ortskern Schonach selbst ist wesentlich jünger, sie stammt aus dem Jahr 1892.

Klassische Postkarten finde man heute kaum noch, erzählt Kuner, digitale Fotografie und Social Media hätten sie verdrängt, so dass sie heute kaum mehr hergestellt werden. Daher betrachte er die Sammlung als in sich abgeschlossen und als einmalige, exklusive und einzigartige Dokumentation von Schonach im Bild.

Schonacher war als Maschinist an Bord

Einige besondere Spezialitäten sind nicht unbedingt Postkarten. An den „Wühltischen“ zeigt Kuner beispielsweise das Foto eines Zeppelins, der nur wenige Dutzend Meter über dem Dorf schwebt – ein Schonacher war dabei als Maschinist. Auch der russische Staatschef Wladimir Putin ist darauf, zunächst als Begleiter eines Diplomaten, in einem späteren Bild bereits als Staatschef mit Kanzlerin Angela Merkel, die ihm als Gastgeschenk eine moderne Kuckucksuhr aus Schonach überreicht.

„Ich war mir schon sicher, dass die Postkarten Menschen anlocken – aber dass es so viele werden, hat wohl alle Beteiligten überrascht“, bekannte Kuner abschließend.