Zahlreiche Ehrengäste kommen zu der offiziellen Eröffnung der Ausstellung „Straub 400“ im Bräunlinger Kelnhofmuseum. Ab dem Kilbig-Sonntag ist die umfassende Schau über die Firmen- und Familiengeschichte auch für die Bevölkerung geöffnet. Foto: Dagobert Maier

Die Ausstellung „Straub 400“ im Kelnhofmuseum in Bräunlingen beleuchtet ab 19. Oktober die 400-jährige Geschichte eines der ältesten Familienunternehmen Deutschlands.

Bei der informativen Ausstellung „Straub 400“ im Kelnhofmuseum können die Besucher ab dem Kilbig-Sonntag, 19. Oktober, nachvollziehen, wie die Firma Straub in ihrer 400 Jahre alten Geschichte das Gemeindeleben in vielen Bereichen stark mitgeprägt hat.

 

Anhand zahlreicher Schautafeln und historischer Exemplare wird zum Beispiel an die Tradition und den Aufbruch sowie den Stammbaum der Familie Würth erinnert. Auch einige Streiflichter aus Straub-Briefen, die Straubmühle und ihre Geschichte werden dokumentiert.

Die sehenswerte Ausstellung wurde im Beisein von Ehrengästen offiziell eröffnet. Als einen „Teil der Bräunlinger Geschichte“, der im Kelnhofmuseum umfassend dargestellt wird, bezeichnete Bürgermeister Micha Bächle die chronologisch aufgestellte Dokumentation über die Firma.

Alle Generationen hätten sich zum Standort Bräunlingen bekannt, was auch bei der 200-Jahr-Feier vor einigen Monaten deutlich wurde. Es sei beeindruckend, in welchem Maße die Firma Teil der Bräunlinger Bevölkerung gewesen sei und ist.

Die ehemalige Mühle prägt das Stadtbild

Die ehemalige Mühle aus der Gründerzeit ist noch immer ein das Stadtbild prägendes Gebäude. Elf Prozent der Bräunlinger bebauten Fläche bilde die Firma Straub – bei rund 750 Arbeitsplätzen in Bräunlingen und Blumberg.

Die Eröffnung feiern (von links): Sebastian Würth, Bürgermeister Micha Bächle, Alexander Würth, Johannes Würth, Steffen Würth, Lisa Würth, Wilfried Dold und Volker Würth. Foto: Dagobert Maier

„Die Firma und die Stadt Bräunlingen sind eng miteinander verbunden“, betonte Bächle. Wenn es den Unternehmen gut gehe, dann gehe es auch der Stadt gut. Bächle wies auf die herausfordernden Zeiten hin, die beide gut miteinander überstanden hätten.

Es zeichne die Familie Straub aus, dass sie über Generationen hinweg vorausschauende Entscheidungen treffe und den Standort Bräunlingen festige. Es freue ihn, dass Bräunlingen solche entscheidungsfreudigen Unternehmen habe, was am aktuellen Neubau von Werk III zu sehen sei.

Die siebte und achte Generation

Geschäftsführer Steffen Würth ging nach einigen Begrüßungsworten auf „100 Jahre Wellpappe“ und „200 Jahre Straub alte Mühle“ sowie auf die Entwicklung vom handwerklichen Mühlenbetrieb zum modernen Industrieunternehmen ein.

Aktuell sei die siebte und achte Generation der Familie Straub aktiv, die stets im Bewusstsein ihrer Herkunft und Geschichte den Blick für das Unternehmen voraus richtet. „Für uns ist die Verpflichtung auf Tradition jedoch keine Last oder Bürde, sondern Ansporn und Motivation für unser unternehmerisches Handeln“, sagte Würth.

Wenn mitunter die Zeiten nicht erfreulich waren, habe die Familie versucht, das Rad am Laufen zu halten. Kurz ging Würth auf die Arbeiten von Wilfried Dold für die Chronik der Firma seit den unternehmerischen Anfängen vor 400 Jahren ein.

Er legte die Idee zu einer Ausstellung über die Geschichte und Entwicklung einer Familie über 400 Jahre und 17 Generationen hinweg dar. An einigen Beispielen zeigte er auf, wie durch die Firma unternehmerisch auch auf äußere Veränderungen reagiert wurde.

Die Verbundenheit zum Heimatort

Mit der Ausstellung im Kelnhof soll auch die Verbundenheit zum Heimatort sowie die enge Verflechtung – gewerblich wie gesellschaftlich – mit Bräunlingen und der Bürgergemeinschaft dargestellt werden.

Kurator Wilfried Dold zeigte die umfangreichen Arbeiten für die Straubchronik auf, was ihn sogar zu Archiven in der Schweiz geführt habe. Er legte die jahrhundertelange Familiengeschichte dar und nannte Otto Würth neben Josef Straub als eines der prägenden Familienmitglieder der Firmengeschichte.

Die Firma Straub ist eine der ältesten Familienunternehmen in ganz Deutschland.

Zur Ausstellung

Straub 400
Die Straub-Ausstellung ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet – und zwar am 19. Oktober (Kilbig-Sonntag), 26. Oktober, 2. November, 9. November, 16. November sowie am 7. Dezember. Die Ausstellung über die Historie des Unternehmens ist chronologisch als Rundgang aufgebaut, der mit der Gründerzeit im unteren Geschoss des Kelnhofmuseums beginnt.