Die Informationsdesignerin Sarah Brendecke führte die Gäste bei der Eröffnung in die Installation ein. Foto: KLF

Eine Installation am Klinikum zeigt die emotionale Reise einer Demenzerkrankung.

Ein großer Baum erstreckt sich durch das Foyer des Klinikums Landkreis Freudenstadt. In seinen Zweigen hängen Zettel mit Stichworten. Unter der Krone verläuft eine Linie, die sacht anfängt und sich in wilde Kurven steigert, bevor sie ausgleitet. Es ist die Emotionskurve einer Demenzerkrankung.

 

Die audiovisuelle Installation „Leben mit Demenz – und wie geht’s Dir sonst so?“ ist noch bis Ende Januar am Klinikum zu sehen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Klinikums mit der Informationsdesignerin Sarah Brendecke und dem DemenzNetz Landkreis Freudenstadt.

In der Baum-Installation erzählt Brendecke, stellvertretend für zahllose andere Betroffene und Angehörige, von der Demenzerkrankung ihres Vaters Hermann. „Es ist wichtig, Geschichten weiterzugeben“, findet sie. „Denn darin sind auch Tipps und Erfahrungswerte enthalten.“ Vor allem bietet die Installation einen Anlaufpunkt, um über Demenz ins Gespräch zu kommen. Genau das sei immens wichtig für die Angehörigen, heißt es in der Mitteilung.

Verlauf der Erkrankung

„Die Diagnose Demenz ist hart – da gibt es nichts zu leugnen“, weiß Brendecke. „Aber es ist nicht der Anfang vom Ende.“ Auch mit einer Demenzerkrankung könne das Leben noch viele schöne Momente haben. Doch diese müsse man zu nutzen lernen. „Kunst bietet hier eine sehr schöne Möglichkeit für gemeinsame Aktivitäten.“

Entlang eines Zeitstrahls und der Emotionskurve erzählt die Installation vom Verlauf der Erkrankung und des Familienlebens. Zwischendurch sind QR-Codes platziert. Sie führen per Smartphone zu Audiodateien, in denen Brendeckes Mutter Geschichten und Anekdoten erzählt. Von belastenden und erheiternden Situationen, von hilfreichen Tipps, Herausforderungen und Kniffen, die man sich einfallen lässt, um das Gesicht der erkrankten Person zu wahren.

Schöne Momente trotz Belastungen

Was auffällt: Viele der Geschichten werden mit Heiterkeit erzählt. „Trotz der Belastungen hatten wir viele schöne Momente“, blickt Brendecke zurück.