Sie freuen sich über die Ausstellung im Bethel (von links): Nick Dannegger und Helene Sleiers-Vink von der Hausleitung, Bürgermeisterin Susanne Irion und Lothar Schmidt vom Kunstverein. Foto: Franziska Müller

Künstler des Kunstvereins Trossingen stellen Werke im Senioren- und Rehazentrum Bethel aus. Wie groß die Bandbreite ist, davon konnten sich die Gäste der Vernissage bereits überzeugen. Hier bekamen sie Informationen aus erster Hand übermittelt.

Der Einladung zur Vernissage folgten viele Kunstinteressierte.

 

Dass diese Ausstellung eine Bereicherung für die Bewohner, deren Angehörige und auch für Ausstellungsbesucher gleichermaßen sei, machte Bürgermeisterin Susanne Irion klar.

Hausleiterin Helene Sleiers-Vink machte deutlich, welch willkommene Abwechslung die vielen Bilder im Haus sind. Sie stellte den Mehrwert für Senioren dar, die sich immer wieder an den Farben und Formen erfreuen.

Einrichtung kauft Bild

Sie ließ auch wissen, dass die Einrichtung alljährlich ein Bild aus der aktuellen Ausstellung kaufe. In diesem Jahr entschied das gesamte Mitarbeiter-Team. Die Wahl fiel auf ein Großformat von Anja Feilen mit dem Titel „Where the wildflowers grow“ – eine Darstellung von Blumen, eher in zarten Farben gehalten, die an ihrem Platz sehr gut zur Geltung kommen.

Lothar Schmidt vom Vorstandsgremium des Kunstvereins dankte seinen Vorstandskollegen, allen Ausstellern, wie auch allen Mitgliedern, die zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben.

Anschließend nutzten einige Künstler die Gelegenheit, ihre Werke vorzustellen. Eva Maria Stähr stellte ihre Physalis-Reihe vor. Sie sprach die Neuerung an, dass die Bilder nicht nach Künstlern in Bereichen, sondern durchmischt hängen. „Spielen sie Ostern, gehen sie auf die Suche“, scherzte sie und überließ die Gäste ihrer Neugierde.

Malerei und Textiles

Ein Großformat mit dem Titel „Pfandflaschensammlerin“ von Martin E. Kramer kommt im Treppenaufgang zum Obergeschoss gut zur Geltung. Das Bild zeigt überwiegend eine beinahe schon verträumte Parklandschaft. Im Vordergrund jedoch markant der Mülleimer, aus dem die Sammlerin wohl die Pfandflaschen herausnimmt. Elisabeth Hengge berichtete von ihrer Liebe zum textilen Arbeiten, die noch aus dem Berufsleben rührt. Ihre Werke ohne Titel überlassen dem Betrachter jegliche Möglichkeit der Interpretation. In Kleinformaten sieht der Besucher eine gelungene Kombination aus modelliertem Stoff, umrahmt von Jute.

Die Bilder von Olga Keil zeigen Natur in all ihren klaren Farben. Mit Pastel und Öl zeigt sie sehr konkret, beinahe schon fotografisch, Flora und Fauna in all ihrer Pracht. Das Triptychon von Alfons Kalter zur Schöpfungsgeschichte beeindruckt. Im kleineren der drei Formate zeigt die Collage aus Papier und Acryl das Entstehen in einer Mischung aus Farben, Formen und Schriftzeichen. Im nächsten Bild, dem größeren Format, hat alles seine Ordnung gefunden. Im dritten Teil bringt der Künstler eine politische Botschaft unter. Das Chaos, das durch Krieg und Zerstörung entsteht, bildet er ab, indem er die Unordnung darstellt, Schriftzeichen zerteilt und das Gesamtwerk mit roter Farbe, stellvertretend für Blut überzieht.

Als Fazit ist zu sagen: Der Kunstverein hat wieder einmal eine Ausstellung realisiert, die die gesamte Bandbreite darstellender Kunst aufzeigt. In den großzügigen Räumlichkeiten des Bethel kann jedes Werk für sich seine Strahlkraft entfalten.