Die Brunnenstraße – dort investiert Jettingen 2,35 Millionen Euro in die Sanierung. Foto: Zabota

Sehr hohe Investitionen und fast keine Schulden: Die Gemeinde Jettingen gibt sich für 2023 einen soliden Haushaltsplan.

Jettingen» - "Wir investieren kräftig und müssen keine Schulden aufnehmen" – das ist der Gemeindehaushalt 2023 in Jettingen, zusammengefasst von Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. Der Gemeinderat hat den Haushalt in seiner letzten Sitzung des Jahres einstimmig beschlossen. Matthias Baumann, Amtsleiter Finanzverwaltung, präsentierte dem Rat die wichtigsten Punkte in Form von anschaulichen Grafiken.

 

"Kräftige Investitionen", das heißt in einer Zahl: 10,3 Millionen Euro. Von den vielen Projekten, die 2023 in der Gäugemeinde anstehen, erreichen drei den Millionenbereich. Das sind die Erneuerung der Infrastruktur an der Brunnenstraße mit 2,35 Millionen Euro, die Ausgaben für Bildung und Betreuung, das heißt energetische Sanierung der Grundschule in Unterjettingen und Aufstockung der Kita Heubergring II (2,2 Millionen) sowie die Erneuerung des Partnerschaftsplatzes in der Ortsmitte (1,8 Millionen).

Weitere Großbaustellen sind unter anderem das Rathaus, wo die energetische Sanierung und der Umbau in vollem Gange sind. Der auf 2023 entfallende Anteil an den Gesamtkosten beträgt 400 000 Euro.

Bezahlbares Wohnen

Des Weiteren kommen der Neubau eines Gebäudes für "bezahlbares" Wohnen an der Schulstraße 36/1 und die Erweiterung des Schuppengebiets Kröpfle (jeweils 200 000 Euro) sowie die Kalthalle mit Nahwärmenetz einschließlich Holzhackschnitzelheizung am Bauhof hinzu (150 000 Euro).

Darüber hinaus gibt es viele kleinere Maßnahmen, die für den Unterhalt der Gemeindeinfrastruktur wichtig sind, zum Beispiel die Sanierung der Duschen und die Bodenerneuerung in der Turnhalle Oberjettingen, die voraussichtlich mit dem Betrag von 50 000 Euro zu Buche schlagen.

Der Blick in die Unterlagen zeigt, dass 2023 bei den Investitionen ein außergewöhnliches Jahr ist. Voriges Jahr standen dort 6,5 Millionen Euro im Plan, künftig ist es sogar noch weniger: 2024 nur noch 2,7 Millionen, 2025 dann 2,6 und erst 2026 wieder 3,5 Millionen Euro. Das Gesamtvolumen der Investitionsmaßnahmen, so steht es im Plan, beläuft sich von 2023 bis 2026 auf über 19 Millionen Euro.

Keine Kredite geplant

Für das alles sind bis 2026 keine Kredite erforderlich. Ohnehin ist die Pro-Kopf-Verschuldung in Jettingen sehr niedrig. 2023 wird sie noch rund 23 Euro betragen, 2001 lag sie bei 174 Euro. Bei den Köpfen, das heißt der Einwohnerzahl, rechnet man in Jettingen damit, in 2023 die 8000er-Marke zu überschreiten.

Das führt bei den Einnahmen zu einem höheren Anteil an der Einkommensteuer, hier stehen 5,6 Millionen Euro im Plan. Laut Gemeinde ist man bei der Schätzung der Einnahmen sehr "vorsichtig und zurückhaltend". So stehen bei der für die Gemeinde wichtigen Gewerbesteuer nur 1,3 Millionen im Plan, 2022 waren es aber tatsächlich 2,35 Millionen Euro. Dabei schlagen die Inflation und die befürchtete Rezession durch.

Mehr Personalkosten erwartet

Unter anderem mit der Inflation begründet die Gewerkschaft Verdi die Tarifforderung für 2023: plus 10,5 Prozent. Daher hat die Gemeinde Jettingen bei den Personalaufwendungen 2023 eine knappe Million mehr eingestellt. Man rechnet mit einem Anstieg von 5,2 auf 6,04 Millionen Euro. Insgesamt aber könne man "gelassen und gut" in die Zukunft gehen, so Bürgermeister Burkhardt.

Bürger können die Unterlagen (Haushaltssatzung und Grafiken zum Haushaltsplan) im Ratsinformationssystem einsehen, das im Internet über jettingen.de zu erreichen ist.