Amalie Pauline Pfäfflin wurde am 4. April 1824 geboren. Foto: Peter Wolf

Amalie Pauline Pfäfflin war nicht nur eine liebevolle Mutter von vier Kindern, sondern auch Pionierin des weiblichen Journalismus und wertvolle Mitstreiterin ihres Mannes. Sie half einst dem Schwarzwälder Boten, eine der bedeutendsten Zeitungen im Südwesten zu werden.

Vor 200 Jahren wurde Amélie Brandecker, die Frau des Gründers des Schwarzwälder Boten, Friedrich Wilhelm Brandecker, geboren. Selbst heute im 21. Jahrhundert würde ihre Lebensleistung noch als bemerkenswert eingestuft. Mitte des 19. Jahrhunderts, Jahrzehnte bevor in England, den USA und auch in Deutschland die „Suffragetten“ für die Gleichberechtigung der Frauen und das Frauenwahlrecht kämpften, nahm Amélie, wie sie sich später nannte, eine Sonderstellung ein. Sie war ihrem Mann eine gleichberechtigte Partnerin und nach dessen Tod für einige Jahre seine Nachfolgerin als Geschäftsführerin eines florierenden Unternehmens, das zu den führenden Zeitungsverlagen Württembergs zählte. Schon zuvor prägte sie als Prokuristin den Unterhaltungsteil des Schwarzwälder Boten in einem ganz entscheidenden Maß: Ihr wird die Einführung des Fortsetzungsromans zugeschrieben. Amélie Brandecker war eine bedeutende Pionierin des weiblichen Journalismus im deutschen Südwesten.