Die Parkplätze beim Roten Löwen sind nicht gerade zahlreich und meist belegt – daher sollen unweit des Gebäudes weitere zehn Stellplätze entstehen. Zumindest dieser Teil der Außenanlagen des Bürgerzentrums wird schon einmal umgesetzt. Foto: Helen Moser

Wann wird es auch rund um den Roten Löwen schön? Eigentlich sollten die Außenanlagen des neuen Bürgerzentrums schon lange gestaltet werden. Aber nach zwei Ausschreibungen mit enttäuschenden Ergebnissen will die Stadt nun einen neuen Weg gehen.

Aller guten Dinge sind (hoffentlich) drei – das gilt zumindest für einen Teil der Arbeiten an den Außenanlagen rund um das Bürgerzentrum Roter Löwen in der St. Georgener Stadtmitte. Denn nachdem der Gemeinderat bereits im Juni 2024 die erste Ausschreibung aufgehoben hatte, brachte nun auch der zweite Anlauf nicht das erwünschte Ergebnis. Für einen Teil der Arbeiten geht es daher in eine dritte Runde, während ein dringender Teil des Projekts auf Grundlage des nun vorliegenden Angebots ausgeführt werden soll. Diesem Vorgehen stimmte der Gemeinderat in jüngster Sitzung zu.

 

Doch von Anfang an: Seit fast einem Jahr ist der Rote Löwen nun im Betrieb – und voll einsatzfähig: Die Sanierungsarbeiten im Inneren des Gebäudes sind längst abgeschlossen. Vom Bereich rund um das Bürgerzentrum kann man das jedoch noch nicht sagen.

Hier hat sich in den vergangenen Monaten wenig getan, wie auch Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts, in der Sitzung des Gemeinderats schilderte: Während sich der Rote Löwen bereits „sehr gut etabliert“ habe, fehlten rund um das Gebäude noch einige Details – etwa ein Vorplatz für den Eingang, ein Holzdeck für den Jugendraum, Fahrradstellplätze und ein Müllplatz. Zudem sollen in der Hermann-Papst-Straße, etwa 80 bis 100 Meter vom Bürgerzentrum Roter Löwen entfernt, zehn zusätzliche Parkplätze entstehen.

2024 glaubt man an einen „Ausrutscher“

Als die Stadt all diese Arbeiten 2024 ausschrieb, war das Ergebnis ernüchternd: Die Angebote lagen mehr als 50 Prozent über der Kostenberechnung, heißt es in der Sitzungsvorlage. Man glaubte an einen „Ausrutscher“, schilderte Tröndle. „Es war wirtschaftlich nicht vertretbar, zu vergeben“, weshalb der Gemeinderat beschloss, die Ausschreibung aufzuheben und im Frühjahr dieses Jahres einen neuen Versuch zu starten. Die Hoffnung: Einige Optimierungen in der Ausschreibung sollten ein besseres Ergebnis bringen.

Nur ein einziges Angebot – und das liegt deutlich über der Kostenplanung

Nun jedoch zeigte sich: Die Hoffnung war vergebens. Zwar bekundeten Tröndle zufolge im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung zehn Unternehmen grundsätzlich ihr Interesse – zur Submission lag aber nur ein einziges Angebot vor. Dieses stammte vom Unternehmen Peter Groß, welches schon bei der ersten Ausschreibung das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte.

Und einmal mehr lag das Angebot mit einer Gesamtsumme von knapp 483 000 Euro deutlich über der Kostenberechnung. Insbesondere in Bezug auf die Freianlagen rund um das Bürgerzentrum, die den Löwenanteil der Vergabesumme ausmachen, weichen die Angebotspreise der Sitzungsvorlage zufolge „zum Teil über mehrere 100 Prozent von den kalkulierten Preisen ab“.

Parkplätze bilden die Ausnahme

Was also tun? In Absprache mit dem Büro Faktorgrün, das für die Planung der Außenanlagen rund um den Roten Löwen zuständig ist, empfahl die Verwaltung dem Gemeinderat, die Ausschreibung teilweise wieder aufzuheben. Mit einer Ausnahme: Die zehn neuen Parkplätze sollen gebaut werden. Den Auftrag dafür vergab das Gremium in seiner Sitzung für knapp 84 000 Euro ans Unternehmen Peter Groß.

Beim Bau der zehn zusätzlichen Stellplätze drängt die Zeit

Denn mit dem Bau der Parkplätze könne man nicht länger warten, machte Stefanie Moosmann vom Büro Faktorgrün deutlich. Das bekräftigte auch Tröndle. Der Grund: Bislang stehe die Bauabnahme des Roten Löwen noch aus – und sie könne auch erst erfolgen, wenn die zehn Parkplätze gebaut seien. Daher dränge die Zeit.

Bringen kleinere Pakete bessere Angebote?

Was die restlichen Außenanlagen angeht, möchten Faktorgrün und Stadtverwaltung neue Wege gehen, um doch noch attraktive Angebote zu erhalten. Die Arbeiten werden zu deutlich kleineren Paketen geschnürt. Dann sollen vor allem lokale Unternehmen angefragt werden – in der Hoffnung, dass diese die Arbeiten zu entsprechend attraktiven Preisen umsetzen möchten, erklärte Tröndle das Vorgehen.

Bedeutet vorerst: Es dauert noch eine Weile bis es rund um den Roten Löwen genauso schön ist wie im Gebäude.