Der Tennenplatz des FC Königsfeld soll einem Kunstrasenplatz weichen. Foto: Moser

Für einige Diskussionen sorgte im Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr der Antrag des FC Königsfeld auf Umbau des Tennenplatzes zu einem Kunstrasenplatz. Vor allem ein Brief des Vereins an die Ausschussmitglieder erregte die Gemüter.

Königsfeld - Stein des Anstoßes ist, dass der Tennenplatz im Sommer bei hohem Besucheraufkommen im Solara als Parkplatz für Badegäste genutzt wird. Bei einer Umwandlung in einen Kunstrasenplatz wäre das nicht mehr möglich, deshalb müsste eine andere Fläche neben dem Sportgelände zu einem Parkplatz umgebaut werden, was 205 000 Euro kosten würde.

Noch jede Menge Diskussionsbedarf

Stefan Giesel stellte gleich zu Beginn den Antrag, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen. Das habe keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Haushalt 2022 und offenbar gebe es noch eine Menge Diskussionsbedarf, erklärte er mit Bezug auf einen Brief des Vereins. Man solle sich erst einmal zusammensetzen und reden, die Punkte Tennenplatz und neuer Parkplatz auseinanderziehen. Auch Beate Meier plädierte dafür.

Dagegen legte Bürgermeister Fritz Link sein Veto ein. Das eine gehe nicht ohne das andere. Der Brief, den er erst am Nachmittag der Sitzung erhalten habe, enthalte kein einziges neues Argument. Es sei mehr als ein Jahr lang diskutiert worden und merkwürdig, dass man nun wieder von vorne beginnen wolle. Auch sei der Punkt haushaltsrelevant, da die Gemeinde eine Verpflichtungsermächtigung abgeben müsse, um frühestens 2023 die Mittel für den Bau des Parkplatzes bereitstellen zu können.

Verein hat nur Erbbaurecht

Der Ortsteilausschuss hatte kürzlich empfohlen, dem Verein keinen Zuschuss zum eigentlichen Bau des Kunstrasens zu gewähren. Link nannte es "mühsam und bedauerlich", dass nun wieder die Frage danach gestellt werde. Der Tennenplatz sei Eigentum der Gemeinde, von Anfang an habe das Recht bestanden, dort zu parken. Der Verein habe nur ein Erbbaurecht.

Giesel sah als mögliche Folge seines Antrags zur Vertagung, dass die Verpflichtungserklärung auf 2024 verschoben werde. Wenn der Verein mit der Diskussion nicht zufrieden sei, habe das zeitliche Konsequenzen. Laut Link möchte der Verein aber Rechtssicherheit, um 2023 mit dem Bau des Kunstrasenplatzes beginnen zu können.

FC will Zuschuss von zehn Prozent

Dem Verein geht es darum, dass die Gemeinde nicht nur den Parkplatz baue, sondern auch den Bau des Kunstrasenplatzes mit zehn Prozent, 33 000 Euro, bezuschusst, wiederholte Link. Die Gemeinde nehme aber schon Geld für den Parkplatzbau in die Hand und verzichte auf das Recht, den Tennenplatz zu nutzen. Es sei nicht zulässig, den Parkverkehr des Solara entlang der Straßen unterzubringen.

Thomas Fiehn wies darauf hin, dass die Gemeinde gar nichts tun müsse und man in der angespannten Haushaltslage über Beträge von 50 Euro diskutiere. Hier gehe es um 200 000 Euro, andere Sachen fielen dabei "hinten runter". Zur Sanierung des Tennenplatzes müsste man vielleicht 5000 Euro ausgeben.

Gemeinde kann kein Darlehen geben

Er habe sich über den Ton des Briefes geärgert, so Link, insbesondere über die Formulierung "als Gegenleistung nichts". Ihm missfiel auch die Aussage, dass andere Gemeinden Sportplätze selbst bauen. Das sei nicht Ziel Königsfelds. Die Gemeinde könne rechtlich weder eine Bürgschaft übernehmen, noch ein Darlehen geben. Sie habe in der Vergangenheit aber zugestimmt, dass der Verein das Gelände mit einer Grundschuld belaste. Er sei vom Brief überhaupt nicht erbaut, gab Giesel zu. Sein eigenes Ziel sei nicht, noch mehr Geld zu geben. Man wolle dem Verein die Chance geben, den Kunstrasenplatz zu bauen, stellte Link klar. Wenn man die Gemeinde aber erpresse, lasse diese alles, wie es sei.

Mittel sollen im Haushalt 2023 bereit stehen

"Verzögern bringt nichts", so Matthias Weisser. Auf Nachfrage von Meier erklärte Link, dass man die Verpflichtungsermächtigung zurückziehen könnte, sollte der Verein den Platz nicht finanzieren können. Er halte diesen Weg für in Ordnung, so Bernd Möller. Seine Meinung, dass der neue Parkplatz eine Investition fürs Solara sei, nannte Link aber "falsch".

Letztlich stimmte nur Giesel für die Absetzung des Tagesordnungspunktes, die Mehrheit sprach sich dagegen aus. Der Ausschuss plädierte für den Bau eines Parkplatzes für 205 000 Euro. Die nötigen Mittel sollen im Haushalt 2023 bereitgestellt werden. Außerdem beauftragte er die Gemeinde, Vereinbarungen über die Nutzung des Kunstrasens durch alle Fußballvereine und die Erbringung von Erdarbeiten durch den FC Königsfeld zu treffen. Einen Zuschuss zum Bau des Kunstrasenplatzes soll es nicht geben.