Die Stadt will Lüftungsgeräte für die Karl-Wider-Schule anschaffen. Foto: Reimer

Schlechte Straßen, fehlende Lüftungsgeräte und der Umbau der Linde 13 – die Stadt will einige Projekte angehen. Daher wurde im Ausschuss für Technik und Umwelt über Ausgaben in Höhe von rund 870 000 Euro beraten.

Oberndorf - Bei einigen Straßenabschnitten besteht Handlungsbedarf. Die Oberflächen müssen instandgesetzt werden. Thomas Jäger vom Tiefbauamt stellte die Pläne vor. In Oberndorf sind Teile der Teckstraße, der Werkstraße und der Austraße (Gehweg Freibad) betroffen. In Beffendorf sind Arbeiten in der Bruckgasse und am Gehweg der Bösinger Straße geplant.

Handlungsbedarf besteht auch in Hochmössingen. Hier stehen Arbeiten am Gehweg des Römerwegs und an der Kreuzung Weiherbühl/Römerweg an. In Boll wird auf einem Teilbereich der Lindenbühlstraße die Oberfläche ausgebessert und in Altoberndorf soll ein Fußgängerübergang in der Alt-Dorfstraße errichtet werden. Die Arbeiten sollen für rund 178 000 Euro an die Firma Lupold Straßen- und Tiefbau (Vöhringen) vergeben werden. Die Instandsetzung soll zwischen August und November durchgeführt werden.

Viele Straßen in schlechtem Zustand

Handlungsbedarf bestehe allerdings noch bei vielen anderen Straßen, sagte Ruth Hunds (SPD). Sie wollte wissen nach welchen Kriterien die Straßenabschnitte ausgewählt wurden. Jäger erklärte, dass die Verkehrssicherheit die Dringlichkeit einer Maßnahme bestimme. Des Weiteren versuche man auch Gehwege frühzeitig auszubessern. Er stimmte der Stadträtin allerdings zu, dass man nach und nach noch andere Straßen instandsetzen müsse. Die Vergabe wurde einstimmig in Vorberatung beschlossen.

Kräftig investieren will die Stadt in Lüftungsgeräte für das Gymnasium. Hierfür wurden Ausgaben in Höhe von rund 517 000 Euro, ebenfalls in Vorberatung, beschlossen. Für etwa 418 000 Euro soll die Firma WSH Wurzlinger Klimatechnik (Hilpertsweiler) mit dem Einbau beauftragt werden. Es kommen noch Planungskosten in Höhe von rund 99 000 Euro hinzu. Die Kosten liegen insgesamt etwa 121000 Euro höher als ursprünglich geplant. Grund dafür seien laut Stephan Ruff vom Hochbauamt die allgemeinen Preissteigerungen und dass die Planungskosten unterschätzt wurden.

Förderung nicht gesichert

Aufgrund des baulichen Zustands gebe es derzeit nur beschränkte Lüftungsmöglichkeiten in den 20 Klassenzimmern und den beiden PC-Räumen. Da die Sanierung der Schulfassade, die dieses Problem lösen würde, erst mittel- bis langfristig umgesetzt werden kann, ist der Einbau von Lüftungsanlagen vorgesehen.

Bei diesem Projekt könnte aber die Zeit knapp werden. Die Maßnahme wird im Rahmen einer Corona-Förderung mit rund 317 000 Euro bezuschusst. Die Bewilligung ist allerdings bis zum 25. Dezember befristet. Die Maßnahme muss bis dahin umgesetzt werden. Da die Unternehmen derzeit ausgelastet sind, wird die Verwaltung eine Verlängerung des Bewilligungszeitraums beantragen. Bürgermeister Hermann Acker erklärte, dass der Beschluss daher unter Vorbehalt erfolgt. "Auf die Förderung können wir nicht verzichten." Erst wenn diese garantiert ist, werde der Auftrag vergeben.

Kritik wird laut

Christoph Maaß (AfD) fragte an, ob man beziffern könne, um wie viel die Infektionswahrscheinlichkeit durch die Anlagen gesenkt werde. Genaue Werte hatte Ruff nicht Parat, er stellte aber klar, dass die Geräte regelmäßiges Lüften aufgrund der CO-Belastung nicht vollständig ersetzen würden.

Peter Gaberle (CDU) stand diesem Vorhaben kritisch gegenüber und sprach von einer "Panikmache". Er warf die Frage nach den Unterhaltungskosten auf. Ruff erklärte, dass aufgrund der Wärmerückgewinnung die laufenden Energiekosten ungefähr ausgeglichen werden. Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen wurde dem Vorhaben zugestimmt.

Dachsanierung zu teuer

Auch die Anschaffung von Lüftungsgeräten für drei Räume im Untergeschoss der Karl-Wider-Schule stand zur Vorberatung. Da diese Zimmer am Lehrschwimmbecken angrenzen, sei die Luft dort besonders feucht. Die Firma Gauß (Freudenstadt) soll mit dem Einbau für rund 80 000 Euro beauftragt werden. Die Gesamtkosten liegen bei rund 115 000 Euro. Auch hier drängt die Zeit, da die Förderung in Höhe von 32 000 Euro nur bis Dezember bewilligt wird. Der Vergabe wurde bei einer Gegenstimme zugestimmt.

Für den weiteren Ausbau der Büro- und Vereinsräume in der Linde 13 wurde die Firma Schellenberg (Dornhan) mit den Elektroinstallationsarbeiten beauftragt. Kostenpunkt: rund 63 000 Euro. Die Vergabe erfolgte einstimmig. Die Dachsanierung an der Aussegnungshalle auf dem Altoberndorfer Friedhof wurde hingegen aufgehoben. Die Kosten seien mit rund 106 000 Euro etwa 46 Prozent höher als geplant. Der Großteil der angefragten Firmen habe kein Angebot eingereicht, da sie ausgelastet seien. Die Arbeiten sollen im Herbst neu ausgeschrieben werden.