Der neue, 2,5 Millionen Euro teure Projektor soll im Planetarium in Stuttgart künftig dank modernster Technik virtuelle Touren durchs Weltall ermöglichen. Foto: Peter-Michael Petsch

Ein Ausschreibungsfehler verzögert die Anschaffung des 2,5 Millionen Euro teuren Geräts.

Stuttgart - Das Planetarium muss länger als geplant auf seine neue Projektionstechnik warten. Der Grund: Bei der europaweiten Ausschreibung zum Erwerb eines neuen Geräts hat es einen nicht näher benannten Formfehler gegeben, so dass das Verfahren jetzt neu aufgerollt werden muss.

Ein unterlegener Mitbewerber hat Klage eingereicht, bestätigt Planetariums-Leiter Uwe Lemmer, der gehofft hatte, die Anschaffung noch in diesem Jahr, da das Haus seinen 35. Geburtstag begeht, tätigen zu können. Nun dürfte sich der Zeitplan um mindestens ein Jahr verschieben.

Der neue, 2,5 Millionen Euro teure Projektor soll künftig dank modernster Technik virtuelle Touren durchs Weltall ermöglichen. Das derzeitige Gerät der Firma Carl Zeiss werde man jedoch in jedem Fall behalten, da es die Sternenbilder in bestmöglicher Qualität abbilde, so Lemmer.

Kulturbürgermeisterin ob der Verzögerung enttäuscht

Der Gemeinderat hatte die Investitionen bereits vor zwei Jahren bewilligt. Nun zeigt sich Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann ob der Verzögerung enttäuscht: „Dies ist ein ärgerlicher Vorgang, der sich nicht wiederholen sollte.“ Die zugesagten Mittel würden jedoch nicht verfallen.

Die jüngste Panne fällt in eine Zeit, in der das Planetarium im Stuttgarter Schlossgarten auch an anderen Fronten zu kämpfen hat. Denn noch ist unklar, ob und in welcher Form das Haus künftig neben dem geplanten Porsche Science Center am Bad Cannstatter Güterbahnhof seinen Platz finden soll.

„Rom ist ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut worden“

Was den Zeitplan angeht, beschwichtigt Eisenmann jedoch: „Rom ist ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut worden.“ Deutlich aktueller dürften die Auswirkungen der nahegelegenen Stuttgart-21-Baustelle sein. Das letzte Jahr sei für das Planetarium wegen der Parkbesetzung nur mittelmäßig gelaufen, so Uwe Lemmer.

In diesem Jahr seien jedoch bisher mehr Besucher gekommen. Dazu habe auch die Absperrung im Schlossgarten beigetragen, durch die mehr Menschen am Planetarium vorbeiliefen. Angesichts der künftigen Großbaustelle ist Lemmer vorsichtig: „Das ist wahrscheinlich die Ruhe vor dem Sturm.“