Der Lokführerstreik betrifft auch die Region. (Archivfoto) Foto: dpa

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) bestreikt noch bis Mittwoch, 2 Uhr, den Personennahverkehr der Deutschen Bahn. Dies hat bereits am Montagmorgen für zahlreiche Zugausfälle- und Verspätungen gesorgt. Auch Bahnreisende in den Kreisen Freudenstadt, Rottweil und Schwarzwald-Baar sind von den Folgen betroffen.

Oberndorf - Im Regionalverkehr versuche man den Fahrgästen weiterhin ein verlässliches Grundangebot zu bieten, teilt die Deutsche Bahn mit. Bundesweit sollen rund 40 Prozent des planmäßigen Fahrplans angeboten werden. Eine solche Prozentangabe sei für Baden-Württemberg nicht möglich, sagte eine Sprecherin der Bahn. "Es ist regional wirklich unterschiedlich." Zudem gebe es einige Wettbewerber auf den Schienen, die vom Streik nicht betroffen seien. Die S-Bahnen sollen auf allen Linien im Stundentakt fahren.

Alle Fahrgäste sollten vorab online auf bahn.de oder in der DB-App ihre Verbindungen überprüfen, betonte die Bahn-Sprecherin. "Das Angebot kann sich im Lauf des Tages verändern." Die Bahn rät Fahrgästen, ihre Reisen wenn möglich zu verschieben. Die Ticket-Gültigkeit werde ausgeweitet.

Regionale Züge betroffen

Laut Auskunft der Bahn fahren die Züge auf der Strecke Singen-Zürich-Singen im Zwei-Stunden-Takt. Zwischen Stuttgart und Karlsruhe sind in beiden Richtungen mehrere Züge unterwegs.

Regional sind alle Verbindungen der Deutschen Bahn betroffen. Dazu zählen die Gäubahn zwischen Horb und Stuttgart sowie die Strecke zwischen Konstanz-Karlsruhe-Konstanz über Donaueschingen, Villingen, St. Georgen und Triberg.

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Die Hohenzollerische Landesbahn zwischen Sigmaringen und Tübingen ist laut ersten Angaben nicht von dem Streik betroffen. Auch Züge der Anbieter Abellio und Go-Ahead werden nicht bestreikt. Trotzdem könne es zu kurzfristigen Ausfällen wegen Nutzungseinschränkungen der Infrastruktur kommen, warnt die Bahn.

Ersatzverkehr mit Bussen

Für folgende Strecken konnte die Deutsche Bahn laut eigenen Angaben einen Ersatzverkehr mit Bussen organisieren: Titisee-Hüfingen-Titisee, Horb-Rottweil-Horb, sowie Horb-Böblingen-Horb.
"Wir versuchen ein Mindestfahrplanangebot aufrechtzuerhalten. Trotzdem können wir nicht garantieren, dass alle Reisenden an ihr Ziel kommen", berichtet die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage. Bahnreisende sollen mehr Reisezeit einplanen und sich auf mögliche Verspätungen einstellen.

Ein Kommentar aus unserem Plus-Angebot: Lokführer haben Coronaprämie verdient

Die GDL-Mitglieder streiken für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt.