Seit Donnerstag hat der katholische Kindergarten St. Martin geschlossen. Dort ist ein Kind an Corona erkrankt. Foto: Sum

Immerhin: Nicht 17, sondern "nur" sechs aktive Corona-Fälle gibt es Stand Donnerstagmittag in Schiltach. Sie haben aber weitreichende Auswirkungen – besonders auf die Kindergärten.

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Schiltach - Für Verwirrung haben die Corona-Zahlen bereits in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend gesorgt (wir berichteten). Hauptamtsleiter Michael Grumbach sprach von 17 aktiven Fällen, Ulrich Gebele schaute direkt auf der Seite des Landratsamts nach, wo von sechs Fällen die Rede war.

Diese Zahl bestätigt auch die Pressestelle des Gesundheitsamts am Donnerstag. Woher die 17 Fälle kommen, konnte dort nicht beantwortet werden. "Einmal in der Woche werden die Genesenen rausgerechnet. Vielleicht kam es dort kurzzeitig zu einer Überschneidung", so die mögliche Erklärung. Im Rathaus sorgt das aber weiterhin für Stirnrunzeln: Dort wisse man eigentlich von mehr als sechs Fällen. Woher die Diskrepanz kommt und welche Zahl nun korrekt ist, lässt sich am Donnerstag nicht mehr klären.

Wechselunterricht in Grundschule

Was aber feststeht: Unter den Infizierten sind auch Kinder. Im katholischen Kindergarten St. Martin und im evangelischen Kindergarten Zachäus gibt es je ein positiv getestetes Kind. Der katholische Kindergarten ist seit Donnerstag geschlossen – und das bis 26. April, bestätigt Elvira Gaus von der Villinger Verrechnungsstelle der Erzdiözese Freiburg, die für die Geschäftsführung des katholischen Kindergartens zuständig ist. Die Kinderkrippe der Einrichtung bleibt aber vorerst weiterhin geöffnet. Im Kindergarten Zachäus haben seit Mittwoch vorsorglich drei von sieben Gruppen geschlossen, erklärt Leiterin Eveline Tischler.

Ob es sich bei den Infektionen um die britische Mutante – die bekanntlich deutlich ansteckender ist und oft Kinder betrifft – handelt, weiß das Gesundheitsamt noch nicht. "Das dauert immer ein paar Tage länger", heißt es von der Pressestelle.

In der Grundschule soll es, so sagte Michael Grumbach im Gemeinderat, ab Montag mit Wechselunterricht weitergehen. Wahrschelich dürften nur Schüler am Präsenzunterricht teilnehmen, die sich einem Schnelltest unterziehen, so Grumbach. Für diesen Fall habe die Stadt sogenannte Speicheltests bestellt, auch den Kindergärten werden diese zur Verfügung gestellt. Sie seien auch für kleine Kinder handhabbar, weil kein Stäbchen in die Nase eingeführt werden muss. 10 000 Stück hat die Stadt geordert – "das reicht vorerst mal bis Ende Juni", erklärt der Hauptamtsleiter am Donnerstag auf Nachfrage.

Im Testzentrum soll es künftig, gerade für Kinder, auch so genannte Laientests geben, wofür zwar Stäbchen in die Nase geschoben werden, allerdings nicht so tief wie bei den herkömmlichen Tests. Diese sollen laut Grumbach auch den städtischen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden – einmal in der Woche, in den publikumsintensiven Bereichen zweimal, geht’s für die Ratshausmitarbeiter dann zum Selbsttest.

Info: Testzentrum

Das Testzentrum im Treffpunkt wird auch den ganzen Mai geöffnet bleiben, informierte Hauptamtsleiter Michael Grumbach in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Weil die vom Land zur Verfügung gestellten Tests zur Neige gehen, wird die Stadt in Vorleistung gehen und 1200 Tests nachbestellen. Es soll Zuschüsse vom Land geben, erklärte Grumbach – die genaue Abwicklung sei noch nicht geklärt. Kinder werden dort künftig mit so genannten Laientests getestet, die nur wenige Zentimeter in die Nase gesteckt werden müssen.

Bürgermeister Thomas Haas dankte dem örtlichen DRK und der Sozialgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell, die das Testzentrum betreiben. "Das Team vom Gottlob-Freithaler-Haus hat viel Erfahrung beim Testen und macht das routiniert. Es läuft sehr gut", so seine Bilanz.