Die Planung für die Erweiterung der Bösinger Kläranlage zählt für den neuen Bürgermeister Peter Schuster zu den Großprojekten im Jahr 2023. Foto: Weisser

Für Bösingens neuen Bürgermeister Peter Schuster ist das Jahr 2023 "kein Einführungsjahr, sondern ein Start mit vollem Programm".

Bösingen - So umschrieb der Schultes bei der Einsetzungsfeier seine Einschätzung zum Beginn seines Dienstantritts auf dem Herrenzimmerner Rathaus. Seine Devise: Mit Selbstbewusstsein und Zuversicht die Aufgaben gemeinsam Schritt für Schritt anpacken.

Am Anfang stehe die Bestandsaufnahme. Gemeinderat und Verwaltung müssten festlegen, welche anstehende Vorhaben in welchem Zeitfenster angegangen werden sollen. "Auch mit Blick auf vorhandene Finanz- und Personalressourcen."

Bitte um Geduld

Er bat die Bürger jetzt schon um etwas Geduld. Nicht alles werde sich sofort umsetzen lassen. Bei der Kinderbetreuung seien die Wartezeiten bei der Aufnahme von Kindern sowie die knappe Raumsituation Problempunkte. Der Ausschuss "Schule – Kultur – Soziales" werde gemeinsam mit dem Gemeinderat und den Eltern nach Lösungen suchen, versprach Schuster.

Auf der Agenda des Bürgermeisters steht ebenso die Überarbeitung der Förderrichtlinien für die örtlichen Vereine. Trotz der politischen Krisen sei er hinsichtlich des Gewerbesteueraufkommen zuversichtlich: "Das hat auch mit der Stärke unserer mittelständischen Unternehmen zu tun."

Finanzen "solide"

Die aktuelle Haushaltssituation sei solide. Die im Jahr 2023 vorgesehenen Investitionen könnten ohne Kredite finanziert werden. Zu den Großprojekten zählten: Baumaßnahmen in den Kindergärten, die Planung der Kläranlagenzusammenlegung, weitere Wohnbauerschließungen sowie die Sanierung des Lehrschwimmbades. Für die Erweiterung der Bösinger Kläranlage stehe das Vergabeverfahren mit einer europaweiten Ausschreibung an. Vorhandene Flächen müssten für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben nutzbar gemacht werden. Das gelte auch für den Wohnungsbaubereich.

Die Pro-Kopf-Verschuldung, so Schuster, liege in Bösingen mit 105 Euro deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 1355 Euro. Im Frühjahr werde sich der Gemeinderat in einer Klausurtagung mit den Themenfeldern "Bildung und Erziehung" sowie dem geplanten Seniorenzentrum im Rahmen des Projekts "Heimat mit Zukunft" intensiv beschäftigen.

Ausschüsse vor Renaissance

Wichtig für den Rathauschef: die Einbeziehung der Bürger bei diesen Projekten. Wert legt der Schultes weiter auf die "Neubelebung der Ausschüsse". Angegangen werden soll zeitnah die Überarbeitung der Gemeinde-Homepage sowie die Einführung eines Ratsinformationssystems.

Lob hatte Peter Schuster vorweg für die Gemeindebediensteten parat. Auf sämtliche Mitarbeiter, so seine Aussage, könne man sich verlassen. Im Bereich der Leitung Finanzen/Hauptamt werde an einer soliden Lösung für die Nachfolge von Matthias Jetter gearbeitet. An den Sprechstunden des Bürgermeisters in Bösingen und Herrenzimmern werde sich nichts ändern, hieß es.