Firmenvertreter und Bewerber im Gespräch. Foto: Herzog

Neuer Name, neues Format und anderer Ablauf. Die schon zweimal wegen der Corona-Pandemie ausgefallene Berufsinformationsmesse Jams heißt jetzt "Schramberger Azubi-Speed-Dating".

Schramberg-Sulgen - Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr eröffnete am Freitagmorgen die Premiere in der Festhalle Sulgen, die unter der Überschrift "Zeig uns, wer du bist" stand. 24 Unternehmen aus Dienstleistung, Handwerk und Industrie hätten sich auf das neue Format eingelassen. Die Coaches der Dialogmanufaktur Rottenburg hätten in den vergangenen Wochen rund 400 Schüler aus verschiedenen Schramberger Schulen gezielt auf das Azubi-Speed-Dating vorbereitet.

Von 180 Schülern sei eine verbindliche Anmeldung eingegangen, die mehr als 400 Gespräche mit einer Firma ihrer Wahl vereinbarten. Die Buchung weiterer Gespräche im sogenannten "Live-Matching" sei am Veranstaltungstag möglich. Ihren Dank richtete Eisenlohr an die Partner IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Handwerkskammer Konstanz und der regionalen Agentur für Arbeit, sowie Manuela Klausmann vom Handels- und Gewerbeverein und Sarah Langenbacher von der Wirtschaftsförderung Schramberg für die Organisation. Ebenfalls dankte sie dem Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das die Veranstaltung mit 17 850 Euro fördert. "Ich wünsche allen Beteiligten einen erfolgreichen Tag", sagte die Oberbürgermeisterin.

Dialogmanufaktur-Inhaber Matthias Nowotny freute sich, dass die Veranstaltung in Präsenz stattfinden konnte. Er bat die Firmenvertreter, den Bewerbern am Ende des Gesprächs ein kurzes, ehrliches Feedback zu geben. "Wir reden heute über alles, nur nicht über Noten, Zeugnisse und Bewerbungsmappen. Und über Schüler zwischen 15 und 18 Jahren, die es in den vergangenen eineinhalb Jahren gewiss nicht einfach gehabt haben. Es ist deshalb umso erfreulicher, dass wir so viele Teilnehmer gewinnen konnten", resümierte Nowotny zufrieden und sprach von einem "spannenden Tag und eben solchen Gesprächen", die auf die Beteiligten warteten.

Während in der Vergangenheit freitagmorgens ab 9.30 Uhr ganze Schulklassen zu den Firmen-Infoständen in der Halle, im Foyer und auf dem Pausenhof "geschleust" wurden und konkrete Bewerbungsgespräche erst nachmittags und samstags stattfanden, gab es diesmal einen fest getakteten Ablauf im 15-Minuten-Rhythmus mit akustischem Signal. Pro Durchgang waren es etwa 20 Schüler. Jedes Gespräch dauerte zehn Minuten, danach kümmerten sich drei Sozialpädagogen um Bewerber, ob Klärungsbedarf besteht und ein weiteres Gespräch mit der Firma geführt werden soll.

Wie Eisenlohr, Klausmann und Langenbacher auf Nachfrage erklärten, stünden sie dieser Art der Berufsinformationsmesse in Zukunft offen gegenüber. Vor allem hänge es davon ab, wie das Feedback der Unternehmen ausfalle. Auch wenn diesmal einiges anders war: Auf die begehrten Werbegeschenke brauchten die Schüler nicht verzichten – diese hatten die Firmen auf ihren Gesprächstischen sichtbar ausgelegt.

Das Azubi-Speed-Dating gibt es nach Auskunft von Matthias Nowotny seit circa fünf Jahren. Der Mehrwert gegenüber der bisherigen Form einer Ausbildungsmesse besteht darin, dass Berufssuchende sich gezielt auf bis zu vier Gespräche mit einer Firma vorbereiten und mit ihnen direkt und auf besondere Weise in Kontakt kommen.