Breitgefächert war das Angebot der Berufs- und Ausbildungsmesse in der Stadthalle in St. Georgen. Vertreten waren Industrie, Pflege, Handwerk, Versicherungen, Kreditinstitute oder Polizei und Bundeswehr.
Viele der Firmen seien heimatverbunden, spielten aber auf dem Weltmarkt mit, lobte Bürgermeister-Stellvertreter Hansjörg Staiger. So bekomme man Einblick in weltweiten Handel ohne den Schwarzwald missen zu müssen. Großes Anliegen der Stadtverwaltung sei, junge Mitbürger hier zu halten und den Hochtechnologiestandort zu stärken.
Die Landtagsabgeordnete Martina Braun war überrascht von der „Fülle des Angebots. Im ländlichen Raum seien Betriebe unentbehrlich, die dringend nötige Fachkräfte selbst ausbilden.
Elektronik, Mechanik und IT
Ein Schwerpunkt lag bei Elektronik, Mechanik und IT, wo Firmen zum Beispiel Softwareentwickler oder Mechatroniker suchen. ATS hatte einen Roboter dabei wie er beim Zusammensetzen von Spritzen zum Einsatz kommt. Schunk präsentierte als Spezialist für Achsen ein von Azubis konstruiertes Glücksrad, Schmidt Technology Schreibgeräte für Kunden wie Porsche, Esprit oder Montblanc.
Lüfter für USB-Anschluss
Bei EBM-Papst löteten Besucher einen Lüfter für den USB-Anschluss. Unter anderem Elektroniker für Systeme und Geräte suchte Kundo, wo ein Gebiet die Produktion von CO2-Sensoren für Kühlgeräte ist. Auch Magna, eigenen Angaben zufolge viertgrößter Automobilzulieferer der Welt, hat einen Standort in St. Georgen, wo vor allem Softwareentwickler gesucht werden. Ebenfalls stark im Bereich Software tätig ist Cosus, wo man sich mit Security im Homeoffice oder dem Konfigurieren von Servern beschäftigt. Unter anderem Industriemechaniker und Wirtschaftsinformatiker bildet die Firma Wahl aus.
Digitalisierung bietet weitreichende Möglichkeiten
Mehr als 130 Berufe, zum Beispiel in Sachen Heizung, Solartechnik, Bestattungskraft, Stukkateur, Hörgeräteakustiker oder Metzger zeigte Rainer Wagner als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Schwarzwald-Baar auf. Für jeden sei etwas dabei, Digitalisierung biete weitreichende Möglichkeiten für Zukunftsberufe.
Nichtbetriebliche Ausbildung zeigten die Robert-Gerwig-Schule Furtwangen und die staatliche Feintechnikschule Schwenningen, letztere mit einer virtuell präsentierten Fertigungsmaschine, die à la „Industrie 4.0“ weitgehend selbstständig Produkte herstellt und real an der Schule im Einsatz ist.
Vielfältig waren die von Stabsfeldwebel Michael Haase präsentierte, zum Teil zivilen Ausbildungs- und Studiengänge der Bundeswehr, die sich bei weitem nicht nur auf Laufbahnen in Unform beschränken. Wer sich für die Polizei interessiert sollte laut Hauptkommissarin Miriam Fuß gesund und ein Menschenfreund sein, da das Wort das wichtigste Handwerkszeug sei. Um den Umgang mit Menschen geht es auch bei Berufen wie Restaurantkaufmann, Physiotherapeut oder Pflegefachkraft, wie vom Hotel Federwerk, der Motima Schule für Physiotherapie in Villingen-Schwenningen oder der evangelischen Altenhilfe gezeigt. Einen allgemeinen Blick auf Berufe boten IHK und die Agentur für Arbeit, mit Möglichkeiten, online Betriebe zu suchen oder per Test Stärken und Interessen zu ermitteln, um so Passendes zu finden.