Neun Auszubildende haben in diesem Jahr ihre Ausbildung bei der Hornberger Firma Duravit abgeschlossen. Acht von ihnen bleiben der Firma erhalten. Foto: Fischer

Die Ausbildung bei Duravit ist für neun Azubis nun vorbei – acht von ihnen bleiben im Unternehmen. Ihre Nachfolger stehen schon in den Startlöchern. Wie das in der aktuellen Krise noch möglich ist, erklärt Ingo Henes.

Hornberg. Drei Jahre lang haben sie ganz unterschiedliche Aufgaben zu tun gehabt, verschiedene Bereiche durchlaufen und einiges an Erfahrung gewonnen. Neun Auszubildende haben diese Phase bei dem Hornberger Badausstatter nun abgeschlossen und im Design Center Hornberg ihre Zeugnisse erhalten. Acht von ihnen werden im Betrieb bleiben und in ihren Wunschabteilungen weiter arbeiten. Das Fazit nach drei Jahren bei Duravit fällt bei den Absolventen fast durchweg positiv aus.

Der Höhepunkt der Ausbildung bei der Hornberger Firma kam für Niklas Schmider, Madeleine Sester und Jonas Zipper und Yannik Richter gleich zu Beginn: "Bei dem Einführungsseminar haben wir neun Azubis uns alle zum ersten Mal getroffen und drei Tage miteinander verbracht. Da sind auch gleich die ersten Freundschaften entstanden", sagt Schmider. Positiv bewerten er und seine Mitstreiter auch die verschiedenen Abteilungen, die alle Azubis durchlaufen und die vom Bereich Holz, Möbel und Logistik bis hin zur Verwaltung und zum Design reichen.

Prüfungen am Ende waren sehr anstrengend

Alle von ihnen haben an einigen Tagen in der Woche in der Firma gearbeitet und an den anderen Tagen die Berufsschule besucht. Diese Zeit sei gerade zum Ende hin mit den Prüfungen zeitweise sehr schwer und anstrengend gewesen, berichtet Niklas Schmider. Yannik Richter pflichtet ihm bei: "In der Schule war es schon viel Theorie und Erklären vom Lehrer, in der Firma beim praktischen Arbeiten hat es mehr Spaß gemacht."

Alle der vier Berufseinsteiger stammen aus der Region und kannten die Hornberger Firma bereits. "Ich war bei der Eröffnung des Hochregallagers in Achern im Jahr 2010 mit dabei und seitdem wollte ich später mal hier arbeiten", berichtet Jonas Zipper. Auch die 22-jährige Madeleine Sester ist zufrieden mit ihrer Wahl, nachdem sie direkt auf einer Schul-Infomesse von Duravit-Mitarbeitern angesprochen wurde. "Ich erzähle gerne von meinem Arbeitgeber, das macht einfach mehr her als wenn man Schrauben herstellt." Sie empfiehlt allen Ausbildungssuchenden, auch solche Infomessen zu besuchen und sich gut über die Aufgaben zu informieren und den Arbeitgeber vielleicht bei einem Praktikum schon kennenzulernen.

Energiekrise ist noch kein allzu großes Thema

Um auch in Zeiten wie Corona für junge Erwachsene präsent zu sein, möchte Duravit verstärkt auf soziale Medien setzen und die Berufe online vorstellen – auch mithilfe der jetzigen Azubis. Sie lernen zum Beispiel im neu geschaffenen Ausbildungsgang Kaufmann für elektronischen Geschäftsverkehr, wie man digital miteinander kommuniziert. Denn nach wie vor herrsche großer Bedarf an jungen Erwachsenen, die ihre Ideen und Kreativität in die Firma einbringen. Aktuell liege die Zahl der Azubis mit 29 laut Personalleiter Ingo Henes im Durchschnitt.

Dass die acht Azubis nach ihrer Ausbildung auch im Betrieb bleiben können, liege daran, dass die Hornberger Firma nur so viele Azubis annimmt, wie sie auch übernehmen kann. Das sei aber auch immer ein Spagat zwischen der Qualität der Ausbildung und dem Bedarf an Mitarbeitern für die Firma.

Die in die Höhe schnellenden Strom- und Ölpreise in Deutschland sei für die Hornberger Firma noch kein allzu großes Thema: "Die Energiekrise trifft uns zwar auch, aber nur zum Teil und sowieso nicht unmittelbar im Ausbildungsbereich. Wir haben in vielen anderen Ländern noch weitere Produktionsstandorte und versuchen, die Transportwege dadurch kurz zu halten."

Das große Problem für die Zukunft sei für die Hornberger eher der Fachkräftemangel, der sich noch verschärfe, so Henes. Dem möchte die mehr als 200 Jahre alte Firma laut Henes mit den eigenen Auszubildenden entgegenwirken: "Das große Ziel ist es, alle Azubis hier zu halten und zu übernehmen. Das hat in diesem Jahr auch bei den allermeisten geklappt."

Noch unbekannt

Nicht immer können alle Ausbildungsplätze in der Hornberger Firma Duravit besetzt werden, berichtet Personalchef Ingo Henes. "Gerade im keramischen Produktionsbereich fehlt es uns an Leuten. Diesen Job wollen nicht viele machen, weil er vielleicht noch nicht so bekannt ist", vermutet Henes.