Junge Menschen aus Schonach waren schon häufig sehr erfolgreich bei ihrer Ausbildung – und stellen auch in diesem Jahr Innungs- und Kammersieger bis hin zur Landessiegerin. Hier stellen wir zwei von ihnen vor.
Schonach - Zweiter bei den Landeswettbewerben wurde Steinmetz Steffen Schneider, der bei der Furtwanger Firma Renner Natursteine arbeitet. Er begann im September 2018 nach bestandenem Abitur bei dem Handwerksbetrieb seine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer. "Nach zwölf Jahren Schule hatte ich einfach die Nase voll, ein Studium wollte ich absolut nicht anfangen", schildert er den Weg zu seinem Beruf. Er habe nach dem Abi in etliche Handwerksbetriebe reingeschnuppert – fasziniert habe ihn letztlich das Material Stein. Und eine künstlerische Ader habe er schon immer gehabt – das passe nun hervorragend.
Überbetriebliche Ausbildung 650 Kilometer entfernt
"Steffen wohnt in Schonach und kam anfangs immer mit dem Bus zu uns, bis er sich irgendwann ein eigenes Auto zulegte", erzählt seine Chefin Heike Renner im Gespräch mit unserer Redaktion. Während seiner Ausbildung hatte er Blockunterricht in der Weinbrenner-Gewerbeschule in Freiburg, wo er den Theoriebereich mit einem hervorragenden Notendurchschnitt von 1,1 beendete. Die überbetriebliche Ausbildung führte ihn anfangs zweimal jährlich nach Mainz. Diese Schule wurde aber wegen Schülermangels geschlossen, und er musste für den Rest seiner Ausbildung nach Königslutter fahren. Dies war für ihn recht beschwerlich, da dieser Ort 650 Kilometer entfernt in Niedersachsen liegt.
"Durch die Corona-Situation fiel auch sehr viel Unterricht aus, und er musste von Zuhause aus lernen", betonte Renner. Sowohl die überbetriebliche Ausbildung als auch seinen praktischen Teil habe er mit hervorragenden Noten absolviert.
"Seit August ist er nun bei uns als Geselle beschäftigt, und wir sind sehr froh und dankbar darüber, dass er in unserem Betrieb geblieben ist. Er lernt jeden Tag mehr dazu und entwickelt sich zu einem hervorragenden Mitarbeiter. Hauptsächlich ist er derzeit mit dem Einbau von Küchenarbeitsplatten und Friedhofsarbeiten beschäftigt. Auch in der Werkstatt wird er vielseitig eingesetzt und hilft bei der Produktion mit", zeigen sich die Inhaber des Handwerksbetriebs begeistert.
Ständiges Sitzen am PC war nichts für Pia
Schilder- und Lichtreklameherstellerin Pia Schwer hat ihre Ausbildung bei der Firma Haller Industriebau in Villingen-Schwenningen gemacht. "Ich habe das Abitur in Triberg gemacht. Was man danach macht, ist ja immer schwierig", sagt sie im Nachhinein. Weil sie Mathe mochte, habe sie sich zunächst in dieser Richtung umgeschaut.
"Ich habe ein Praktikum bei Continental als mathematisch-technische Softwareentwicklerin gemacht und auch die Ausbildung dazu angefangen. Nach zwei bis drei Monaten fing ich an zu hadern, weil ich das ständige Sitzen am PC eigentlich nicht mochte", erinnert sie sich. Ausbildung und Betrieb seien super, "aber der Beruf hat leider nicht gepasst". Daher habe sie die Ausbildung nach einem halben Jahr abgebrochen und sich anderweitig umgeschaut.
"Ich fand Carwrapping schon immer cool!"
"Ich fand Carwrapping schon immer cool. Aber wie heißt der Beruf, der dazu gehört?", habe sie gegrübelt – und kam zufällig durch einen Kollegen zu einem Praktikum bei Haller, wo sie auch gleich die Ausbildung angefangen habe. "Mir gefällt an diesen Beruf besonders, dass man vom Entwurf bis zur Montage dabei ist", schwärmte sie. Man habe keinen eintönigen Tagesablauf. Mal Büro mal Baustelle. "Natürlich habe es wie in jeder Ausbildung auch sehr anstrengende Tage gegeben, dafür gab es nie Langeweile", so die Landessiegerin. Super habe ihr bei Haller gefallen, dass sie sehr viele Aufgabengebiete kennenlernen durfte. Gefreut habe sie sich über den Bescheid, dass sie Kammersiegerin geworden war – "bald darauf kam der Bescheid wegen der Landessiegerin, was ich total cool, aber auch komisch fand, weil ich von der Bewertung dafür ja nicht viel mitbekommen habe wegen Corona. Aber ich bin immer noch am Grinsen, wenn ich daran denke", schmunzelt sie.
Im Moment sei sie auf der Meisterschule, da seit 2020 der Schilder- und Lichtreklamehersteller wieder meisterpflichtig sei. "Was danach kommt, kann ich im Moment noch nicht sagen, ich habe so viele Ideen im Kopf. Natürlich schwebt mir die Selbständigkeit schon lange im Kopf, aber wir werden sehen, was die Zeit bringt."