Seniorchef Alex und Chefin Melanie Füchter sind stolz auf ihre Innungssiegerin Katja Kuschmann (Mitte). Foto: Kommert

Da darf man schon ein wenig stolz sein, sowohl als Jung-Gesellin wie auch als Ausbildungsbetrieb: Katja Kuschmann vom Füchter Friseurteam aus Furtwangen wurde Innungssiegerin und zweite Kammersiegerin im Friseurhandwerk.

Furtwangen - Zweite wurde ihre Freundin Stefanie Mann, die im Schönwälder Salon Cut.Ja gelernt hatte – dessen Inhaberin Katja Alexandra Kern hat ihren Beruf ebenfalls beim Füchter Friseurteam erlernt. Wie dicht die beiden jungen Frauen beieinander lagen, beweist die Tatsache, dass sie zugleich Platz zwei und drei im Kammerwettbewerb erlangten.

"Es fehlte jeweils nur ein Hauch – auch zur Kammersiegerin", erzählt Katjas Ausbilderin Melanie Füchter. Dabei wusste die Innungssiegern zunächst gar nicht so recht, was sie eigentlich nach der Mittleren Reife, die sie am Realschulzug des Otto-Hahn-Gymnasiums erlangte, anfangen sollte – obwohl sie bei Füchter bereits ein Praktikum gemacht hatte.

Im Beruf schnell wohl gefühlt

"Damals war ich sehr schüchtern", betont die junge Gütenbacherin im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Kontakt mit den Kunden sei ihr schwer gefallen, obwohl diese eigentlich sehr aufgeschlossen gewesen seien. "Ich habe zunächst in Richtung Maskenbildnerin überlegt – aber dafür war ich zu jung und hätte deshalb zwei Jahre überbrücken müssen." Da auch die Gestaltung der Haarpracht in diesem Beruf dazu gehört, erinnerte sie sich an das Friseurteam und bewarb sich, wurde auch sofort angenommen. Inzwischen hatte sie an Selbstbewusstsein gewonnen und fühlte sich im Friseurberuf schnell wohl.

"Ich habe erfahren, dass beim Füchter Friseurteam regelmäßig sehr gute Ausbildungsergebnisse erzielt wurden – das weckt natürlich Ehrgeiz, den ich sowieso immer schon hatte. Vor allem auch in der Schule in Schwenningen hatte ich sehr viel Spaß und auch ungeheuer viel gelernt. Und zusammen mit meiner Freundin Stefanie haben wir uns immer wieder gegenseitig hochgepuscht. Herausforderungen haben mich immer gereizt und ich will, vor allem für mich selbst, immer überzeugen", erzählt die heute 20-Jährige schmunzelnd. Sie selbst macht am liebsten Hochsteckfrisuren oder freche, pfiffige Damen-Kurzhaarschnitte. Dabei sei ihr die Beratung der Kundinnen und Kunden wichtig, was aber auch zur Philosophie des Füchter Friseurteams gehöre. "Friseur wird man, weil man Menschen mag", ist man sich im Team einig.

Alex Füchte betreibt Salon gemeinsam mit seiner Tochter Melanie

Stolz auf die Leistungen ihrer neuen Gesellin sind auch Ausbilderin Melanie und ihr Vater Alex Füchter, der mit seiner Tochter den Salon gemeinsam betreibt. "Wir arbeiten – schon wegen unserer beengten Räumlichkeiten – im Schichtbetrieb, was manchen anfangs nicht so recht passt. Wenn sie erst einmal feststellen, dass man für manche Dinge keinen Urlaub braucht, weil man halt am Morgen oder am Nachmittag frei hat, merken sie schnell die Vorteile", stellt die Chefin mit einem Lachen fest.

Das Friseurteam bildet normalerweise regelmäßig aus, leider habe sich im vergangenen Jahr niemand beworben. "Falls es noch jemanden gibt, der sich etwas in dieser Hinsicht überlegt – wir nehmen auch noch jemanden, der kurzentschlossen kommen will", wirbt auch die Innungssiegerin für Spontanbewerbungen. Wie sehr sie sich mittlerweile für den Beruf begeistert, beweist auch die Tatsache, dass sie als Ausbildungs-Botschafterin in Schulen geht und für die Ausbildung wirbt. Als Höhepunkt wurde sie nun von der Kammer als Stipendiatin für die Meisterschule ausgewählt.