Aus der Region Stuttgart Flughafen Stuttgart: Sprengstoffalarm wegen Massagekissen

SIR

Stuttgart - Ein fliegender Feuerlöscher, eine Sechsjährige auf der Reise zu ihrem Herzbuben und ein Navi-Gerät, das in den See lenkt - hier präsentieren wir ihnen kuriose Meldungen der Polizei aus dem Monat August.

Skurrile Polizeimeldungen aus den vergangenen Monaten finden Sie hier:

Juli 2013

Juni 2013

Salach: Feuerlöscher fliegt 300 Meter durch die Luft

Salach: Wie man so richtig Druck ablässt, das hat ein Feuerlöscher am  Mittag des 6. August in Salach (Kreis Göppingen) demonstriert: Er explodierte und flog dann 300 Meter weit durch die Luft. Es wurde niemand verletzt.

Wie die Polizei berichtete, hatte ein Bagger bei Arbeiten auf dem ehemaligen Gelände der Papierfabrik an der Fils gegen 13 Uhr von einer Schrottansammlung einen alten Feuerlöscher erfasst.

Vermutlich durch den Druck explodierte das sechs Kilo schwere Behältnis und  flog 300 Meter weit über die Fils in das Wohngebiet an der Keplerstraße. Dort schlug er nach Zeugenaussagen neben einem Auto auf dem Boden auf und zerbrach in zwei Teile.

Zu Schaden kam zwischen den Gebäuden 18 und 20 niemand. Die Einzelteile des „Flugkörpers“ wurden von der Polizei in Eislingen vorerst sichergestellt.

Backnang: Sechsjährige auf dem Weg zu ihrem Herzbuben

Backnang: Das muss wahre Liebe sein - Eine Siebenjährige aus Backnang (Rems-Murr-Kreis) hat am Mittag des 11. August unbemerkt das elterliche Haus verlassen, um sich auf die etwa sechs Kilometer lange Reise nach Oberbrüden aufzumachen.

Wie die Polizei mitteilt, wollte das Mädchen dort offenbar ihren Schulfreund besuchen, den sie nach eigenen Angaben später einmal heiraten möchte. Sie hatte ihren Tigerrucksack gepackt, ihre Stoffschnecke mitgenommen und hatte sich so degen 13 Uhr mit ihrem Roller auf den Weg gemacht.

Ihre Eltern bemerkten das Fehlen ihrer Tochter wenige Minuten später und machten sich zunächst erfolglos auf die Suche.

Schließlich ging dem zielstrebigen Mädchen auf der letzten Etappe bei Steinach die Puste aus, weshalb es eine Pause einlegte. Dabei wurde die Siebenjährige von aufmerksamen Passanten bemerkt, welche die Polizei verständigten.

Die kleine Ausreißerin wurde von einer Polizeistreife aufgenommen und schließlich den glücklichen Eltern übergeben.

Winnenden: Navi-Gerät lenkt in den See

Winnenden: Wie heißt es so schön? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. An diesen Leitspruch hätte sich auch diese 27-Jährige halten sollen, die sich am Abend des 12. August in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) von ihrem Navigationsgerät in einen See hat lenken lassen.

Wie die Polizei mitteilte, war die offensichtlich unkundige Peugeot-Fahrerin gegen 22 Uhr auf der Silberpappelstraße unterwegs gewesen. Als das Navigerät sie dazu aufforderte, nach links abzubiegen, kam sie der Ansage ungeprüft nach.

Sie fuhr über vier absteigene Treppenstufen und landete schließlich in einem flachen See in der Neubausiedlung. Die Frau blieb unverletzt. Ihr Fahrzeug musste vom Abschleppdienst aus dem See befreit werden.

Winnenden: Schlange im Garten versetzt Schrecken

Winnenden: Dieses Reptil wollte offenbar auch einmal etwas anderes sehen als immer nur sein Terrarium: Eine 27-Jährige ist am Nachmittag des 13. August in ihrem Garten am Salzbergweg in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) von einer Schlange überrascht worden. Wie die Polizei berichtet, entdeckte die Frau das Reptil gegen 16.15 Uhr und bekam einen gehörigen Schreck.

Bevor sich die Schlange hinter einem Stein verstecken konnte, gelang es der Frau, das Tier zu fotografieren. Bei ihrer Recherche im Internet stellte sie fest, dass es sich um eine harmlose Kornnatter handeln müsse. Daraufhin verständigte die 27-Jährige die Polizei.

Als die Beamten eintrafen, sonnte sich die Schlange mitten auf der Straße. Gleichzeitig traf der 17-jährige Besitzer der Schlange, der in der Nachbarschaft wohnt, ein. Ihm war die Kornnatter heimlich entwischt. Der Jugendliche fing das Tier ein und brachte es zurück in sein Terrarium.

Geislingen: Reifen mit Mullbinde auf Dach befestigt

Geislingen: Ob dieser Autofahrer ins Guiness-Buch der Rekorde kommen wollte? Mit insgesamt 23 Reifen war ein Opel Astra Kombi beladen, der am Mittag des 12. August in Geislingen (Kreis Göppingen) unterwegs war.

Wie die Polizei berichtete, war der Wagen einer Streife gegen 12.25 Uhr an der Kreuzung Eberhardstraße/Bahnhofstraße aufgefallen, weil er über eine rote Ampel gefahren war. Zudem waren auf dem Fahrzeugdach mehrere festgebundene Reifen erkennbar.

Bei der anschließenden Kontrolle entdeckte die Polizei Geislingen im gesamten Fahrzeug 23 Reifen ohne Felgen. Sechs davon waren mit einfachen Schnüren sowie Mullbinden aus dem Verbandskasten auf dem Fahrzeugdach unsachgemäß befestigt.

Die Reifen waren legal erworben worden und sollten vom 42-jährigen Fahrzeughalter nach Ulm transportiert werden. Da noch weitere Mängel vorhanden waren, wurde der Opel von einem Gutachter genauer unter die Lupe genommen.

Danach konnte der 42-Jährige die Fahrt fortsetzen, aber ohne die auf dem Dach fahrlässig befestigten Reifen. Diese Reifen wurden in Geislingen zwischengelagert und können später ordnungsgemäß nach Ulm transportiert werden.

Gerlingen: Falscher Polizist auf Spendenfang

Gerlingen: Nein, nicht immer ist die Polizei dein Freund und Helfer: Ein Unbekannter hat sich am Nachmittag des 20. August in Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) als Polizist verkleidet und ist auf Spendenfang gegangen.

Wie die Polizei mitteilte, hatte sich ein unbekannter Mann in einem Geschäft an der Kronengasse als Mitarbeiter der Kriminalprävention ausgegeben und von einer Verkäuferin eine 50-Euro-Spende für die Aktion "Keine Macht den Drogen" erbeten.

Im Gegenzug sagte er die Aufnahme der Spenderin in eine entsprechende Broschüre zu. Da der Unbekannte auf Verlangen keinen Dienstausweis vorzeigen konnte, ließ ihn die Verkäuferin zunächst stehen.

Die Wartezeit wurde ihm offensichtlich zu lang und er verließ das Geschäft. Der Unbekannte wurde als etwa 40 bis 45 Jahre alt und 1,80 Meter groß beschrieben. Er hat braungebrannte Haut und einen dunklen Haarkranz und war zur Tatzeit mit einer blauen Jeans und einem roten T-Shirt bekleidet.

Wie die Polizei mitteilt, führen Polizeibeamte keine Spendensammlungen durch. Von angeblichen Amtspersonen sollte man sich stets den Dienstausweis zeigen lassen und im Zweifelsfall bei der  zuständigen Dienststelle anrufen.

Ludwigsburg: 17-Jähriger kommt nicht mehr vom Dach

Ludwigsburg: Seine Kräfte offenbar falsch eingeschätzt hat ein Jugendlicher am Abend des 21. August in Ludwigsburg. Weil er nicht mehr vom Dach herunterkam, hat sich der 17-Jährige in seiner Not an die Polizei gewandt.

Der Jugendliche hatte einen Ball auf das Dach der Akademie für Darstellende Künste geschossen und war hinaufgeklettert, um ihn sich zurückzuholen, berichtete die Polizei. Der Abstieg wollte dem 17-Jährigen aber nicht gelingen, weshalb er die Ordnungshüter rief. Die verständigten die Feuerwehr.

Die Floriansjünger versuchten, mit einer Drehleiter dem Jugendlichen Hilfe zu leisten. Weil sie aber nicht bis ganz an das Gebäude gelangen konnten, musste zu guter Letzt der Sicherheitsdienst der Akademie verständigt werden, der die Tür aufschloss. So nahm der Ausflug aufs Dach doch noch ein gutes Ende.

Schorndorf: Polizei muss Königsnatter fangen

Schorndorf: Zwei Polizeibeamte haben am späten Abend des 23. August eine 1,50 Meter lange Königsnatter, die sich in der Kelterstraße in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) hinter einem Rollladen versteckt hatte, erfolgreich eingefangen und das Tier daraufhin in die Stuttgarter Wilhelma gebracht.

Wie die Polizei berichtet, hatte ein Schorndorfer die Polizei gegen 23.43 auf die rote mit schwarz-weißen Ringen gemusterte Schlange hingewiesen, die sich hinter einem Rollladen versteckte. Die Beamten schoben den Rollladen langsam hoch und klopften leicht dagegen. Nach einiger Zeit konnten sie die Königsnatter dazu bewegen, in einen Metalleimer zu kriechen. Daraufhin dirigierten die Polizisten das Tier in einen Karton und brachten es anschließend in die Wilhelma.

Die Polizisten hatten zuvor recherchiert und waren zum Ergebnis gekommen, dass es sich bei der Schlange um eine rote ungiftige Königsnatter – in Fachkreisen Lampropeltis Triangulum Elapsoides genannt – handelt. Der Besitzer der Schlange hat sich bisher noch nicht gemeldet.

Ditzingen: Zwölfjähriger muss aus Handschellen befreit werden

Ditzingen: Nein, nicht alle Dinge sind zum Spielen geeignet: Ein zwölfjähriger Junge hat sich am 24. August in seiner elterlichen Wohnung in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) mit Handschellen selbst gefesselt. Da auch sein Vater ihn nicht aus der misslichen Lage befreien konnte, gingen sie zur Polizei. Die Beamten konnten das Schloss schließlich mit Spezialwerkzeug öffnen. Dies berichtete die Polizei.

Beim Spielen in der Wohnung hatte der 12-Jährige die Handschellen gefunden und sich damit selbst gefesselt. Als auch sein Vater ihm nicht helfen konnte, erschienen die beiden am frühen Sonntagmorgen gegen 1.35 Uhr bei der Polizei in Ditzingen und fragten nach, ob einer der Beamten mit einem Schlüssel aushelfen könne.

Da sich die Handschellen mit sämtlichen verfügbaren Schlüsseln nicht öffnen ließen, mussten die Beamten das Schloss mit Spezialwerkzeug knacken. Daraufhin konnten Vater und Sohn befreit den Heimweg antreten.

Sindelfingen: Polizei erntet Marihuana-Pflanzen auf Balkon

Sindelfingen: Zu einer ungewöhnlichen Ernteaktion musste die Polizei am 24. August in Sindelfingen-Maichingen (Kreis Böblingen) ausrücken.

Nachbarn war aufgefallen, dass auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses Marihuanapflanzen wuchsen. Weil der 51 Jahre alte Mann, der in der zugehörigen Wohnung lebt, nicht zu Hause war, erklommen die Beamten über eine Leiter den Balkon im zweiten Obergeschoss und entfernten die 16 Cannabis-Pflanzen.

Auf den 51-Jährigen kommt jetzt eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu.

Bietigheim-Bissingen: Auf Balkon ausgeschlossen

Bietigheim-Bissingen: In diese Lage möchte wirklich niemand geraten: Zwei Bewohner eines Mehrfamilienhauses mussten in der Nacht zum 27. August in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) aus einer misslichen Lage befreit werden.

Wie die Polizei berichtet, hatten sich die beiden Anwohner der Hermann-Rombach-Straße auf ihrem Balkon im zweiten Stock ausgesperrt, nachdem der Hebel der Schiebetür zugeschnappt war.

Nachbarn hatten dann um kurz nach Mitternacht die Feuerwehr verständigt. Die Einsatzkräfte rückten mit einer Drehleiter an, stiegen über ein geöffnetes Fenster in die Wohnung ein und konnten die Ausgesperrten wohlbehalten erlösen. 

Flughafen Stuttgart: Sprengstoffalarm wegen Massagekissen

Flughafen Stuttgart: Viel Lärm um nichts: Wegen eines Massagekissens und zwei Sandwiches musste am 29. August der Terminal 3 des Stuttgarter Flughafens teilweise gesperrt worden.

Wie die Bundespolizei mitteilte, war das Handgepäck eines US-Amerikaners, der auf dem Weg nach New York war,  dem Kontrollpersonal aufgefallen. Die Kontrolleure unterzogen die Tasche des Mannes einem Sprengstofftest, der positiv ausfiel. Daraufhin sperrte die Bundespolizei einen großen Teil des Terminals ab. Sprengstoffentschärfer wurden hinzugerufen.

Der Passagier konnte sich nicht erklären, warum die Röntgenkontrolle angeschlagen hatte, erklärte aber, dass er bei der US Army mit Waffen und Munition zu tun habe.

Als sich die Sprengstoffspezialisten dazu entschlossen, die Tasche zu öffnen, konnten sie Entwarnung geben. Ein elektrisches Massagekissen und zwei in Alufolie eingepackte Sandwiches hatten den Alarm ausgelöst. Gegen 10.10 Uhr konnte der Terminal freigegeben werden.

Sein Massagekissen ließ der Passagier übrigens freiwillig in Stuttgart zurück.