„Bluecerne“ begeistern ihr Publikum in Dornhan. Foto: Vollmer

„Kunst und Kultur im Farrenstall“ startete am vergangenen Samstag den Kulturherbst mit der Luzerner Blues-Band „Bluecerne“.

Die Band gehört laut Pressestimmen zum Besten, was die Schweizer Bluesszene zu bieten hat. Wie bereits schon vor sechs Jahren begeisterten die Jungs ihre Zuhörer aus allen Altersklassen mit ihrer pulsierenden Darbietung von „Old School Blues“ und „Southern Soul“.

 

Die meisterhafte Präsenz auf der Bühne, bekräftigt durch Spielfreude, Musikalität und Spaß am Rhythmus, traf ganz und gar den Nerv des Publikums. Die sechs sympathischen Vollblut-Musiker – leider musste Trompeter Beda Wenk krankheitsbedingt absagen – sorgten für ausgezeichnete Atmosphäre und gaben Gefühle und Stimmungen ihrer afroamerikanischen Vorbilder wieder, jedoch in ihrem eigenen Bluecerne-Stil.

Bürgersaal zum Beben gebracht

Der reife Sound und die sauber arrangierten Songs aus klassischen, gefühlvollen Blues-Elementen und gewaltigen, raumfüllenden Funk-Rhythmen, im richtigen Spannungsfeld dargeboten, haben den vollen Bürgersaal zum Toben und Beben gebracht.

So verschmolzen Instrumentalmusik und Gesang mit unbeschreiblichen Empfindungen bei „Here I Come Again“, „Take A Walk In My Shoes“, „Turn Up Your Radio“, „Teardrops“ oder bei der ganz und gar nicht sanften Melodie von „Black Cat“.

Pädi Röösli überzeugt am Saxofon

Renato Cazzanigas kräftige, etwas rauchige Stimme, wurde durch Roli Mosimann, Gitarre, und dem Keyboarder Chris Heule gekonnt betont und die Ursprünglichkeit der Musik erweckt. Eric Kunz, Drums, und Michi Büttikofer, Bass, unterstrichen die Klangfarben wirkungsvoll.

Hervorzuheben sind die großartigen Einsätze des Saxofonisten Pädi Röösli, der viel Zwischenapplaus erntete. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 tritt die Gruppe im In- und Ausland auf. 2014 wurde sie für den Swiss Blues Award nominiert.

Letztes Konzert überhaupt

Dass eine Band seit 23 Jahren in unveränderter Besetzung zusammen spielt, ist schon eine Sensation in der Welt des Blues und zeigt deren Gemeinschaftscharakter.

Jedoch, „alles hat seine Zeit“. Sie kamen nach Dornhan, spielten, sangen, gaben alles und wurden vom Publikum befeuert. Kommen werden sie nicht wieder. Mit „Let A Man be A Man“ verabschiedeten sich die Luzerner. Das bejubelte Konzert war ihr letztes überhaupt.

Die Formation, gegründet in der Teenagerzeit, löst sich auf und die sieben Jungs gehen von nun an individuelle Wege. In Bestlaune applaudierte das Publikum doch mit etwas Wehmut.