Mit einem Tina-Turner-Song trat die Freudenstädterin Chioma Rabiej vor die Jury bei "The Voice". Foto: ©ProSieben/SAT.1/André Kowalski

Eine Sängerin aus Freudenstadt hat sich dem Urteil der Coaches bei "The Voice of Germany" gestellt. Von der Sendung ist sie angetan.

Freudenstadt/Berlin - "What’s love got to do with it" von Tina Turner ist das Lied, mit dem Chioma Rabiej aus Freudenstadt die Coaches in der Castingshow "The Voice of Germany" beeindrucken wollte. Die vierzigjährige, die normalerweise als Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitet, hat ihre große Leidenschaft in der Musik gefunden – und ihr Talent bei der Castingshow gezeigt. "Heute könnte – oder wird – ein Traum für mich in Erfüllung gehen", sagte sie in der Sendung vor ihrem Auftritt. Dabei tritt sie auf die Bühne, die Jury – bestehend aus Stefanie Kloß von der Band Silbermond, Peter Maffay, Mark Froster und Rea Garvey – sitzt abgewandt.

Doch bevor Rabiej auf der Bühne stehen konnte, musste sie durch einiges an Prozedere hinter den Kulissen. Ihr Mann hatte sie für die Show angemeldet – "da wusste ich, jetzt gibt es kein Zurück mehr". Es folgte ein Austausch mit der Produktionsfirma, Videos wurden verschickt, Interviews geführt. Es folgte ein Vorsingen in Berlin. "Ich hätte nie gedacht, dass ich soweit komme", meint sie. Doch nach zwei Wochen Ungewissheit kam die Nachricht: "Sie ist in den Blind Auditions mit dabei."

Tagelang darauf hingefiebert

Rabiej wählte aus einer Liste drei Songs aus – von ihren drei Lieblingssängerinnen Adele, Alicia Keys und Melissa Etheridge. Schlussendlich schlug ihr die Produktionsfirma aber den Turner-Song und noch "Dreams can come true" der Sängerin Gabrielle vor. Rabiej ging darauf ein. "Das war vielleicht ein kleiner Fehler", meint Ehemann Marek. Aufgeregt sei sie auch vor dem Auftritt gewesen – sie habe tagelang darauf hingefiebert und kaum gegessen.

Am Ende reichte es schließlich nicht für Rabiej – aber "nicht schlimm", sagt sie gleich, als sie im Backstage-Bereich von ihrem Sohn, ihrer Stieftochter und einer Freundin in Empfang genommen wird. "Du hast das Talent, aber nicht die Kontrolle", gibt Sänger Rea Garvey Rückmeldung in der Sendung und empfiehlt ihr Gesangsstunden.

Peter Maffay, in dessen Team Rabiej gerne gekommen wäre, kam danach zu ihr. "Das Wichtigste ist, dass du Spaß hast. Bewahr dir diesen Spaß", rät er ihr später vor laufender Kamera. "Der war fast am Buzzern", ist sich Rabiej sicher – genauso, dass der Sänger es ein wenig bereut habe, sich nicht umgedreht zu haben.

Wertgeschätzt gefühlt

Für Rabiej war der Auftritt dennoch hilfreich: "Ich bin echt froh, dass ich es gemacht habe". Noch nie zuvor ist sie vor so großem Publikum aufgetreten. Bislang hat sie sich das Singen selbst beigebracht. Garveys Rat hat sie sich zu Herzen genommen – jetzt nimmt sie professionellen Gesangsunterricht. Die Sendung selbst lobt sie: Sie habe sich wertgeschätzt gefühlt und die Betreuung sei sehr gut gewesen – auch im Nachhinein, etwa, wenn negative Kommentare im Internet auftreten sollten.

Im nächsten Jahr möchte Rabiej es erneut versuchen. Dann wird es auch leichter für sie, in die Show zu kommen. "Die wissen jetzt ja schon, dass ich singen kann". Auch Ehemann Marek Rabiej lobt die Show: Die Coaches hätten eine offene Einladung ausgesprochen, wieder zurückzukommen – und das sei ernst gemeint. Die Show habe ihr eins bestätigt: "Dass ich dieses Talent habe." Ihren nächsten Auftritt hat sie am 18. November, bei Kultur am Dobel.