Die Gewerkschaft Verdi ruft dazu auf, die AfD bei der Europawahl und auch sonst nicht zu wählen. „Aus Frust oder Protest gegen aktuelle Politik die Feinde der Demokratie zu stärken, ist keine Lösung“, sagt Gewerkschaftschef Frank Werneke.
Die Gewerkschaft Verdi ruft dazu auf, bei der Europawahl am Sonntag nicht für die AfD zu stimmen. „Die Politik der AfD wird die Lebensverhältnisse der Menschen nachhaltig verschlechtern“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke unserer Redaktion. „Aus Verdi-Sicht ist die AfD weder bei Europa-, noch bei Landtags- oder Kommunalwahlen wählbar“, betonte er mit Blick auf die Wahlen in diesem Jahr.
„Wir als Verdi stehen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft. Die AfD tut das Gegenteil“, sagte Werneke weiter. „Sie ist eine in weiten Teilen gesichert rechtsextreme Partei und vertritt Positionen, die mit unserem gewerkschaftlichen Menschen- und Gesellschaftsbild nicht in Einklang stehen“, fügte er hinzu. „Aus Frust oder Protest gegen aktuelle Politik die Feinde der Demokratie zu stärken, ist keine Lösung.“ Werneke hatte vor kurzem bereits deutlich gemacht, wer sich zu Positionen der AfD bekenne und die Programmatik der Partei vertrete, habe in der Gewerkschaft keinen Platz.
Auch Sozialverband legt sich fest
Verdi steht mit der deutlichen Positionierung vor der Europawahl nicht allein. So hat unter anderem auch der Sozialverband Deutschland (SoVD) ausdrücklich dazu aufgerufen, die AfD bei der Europawahl am 9. Juni nicht zu wählen. Die AfD werte Menschen ab, die mangels „deutscher Identität“ nicht dazugehören könnten, so der Verband.
„Vor diesem Hintergrund ist die AfD aus unserer tiefsten Überzeugung nicht wählbar“, sagte Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands. Sie fügte hinzu: „Wir – als ein Verband, der sich 1933 unter dem Druck der Nazis hat auflösen müssen und dessen Gründer im Konzentrationslager von Nazis ermordet wurde – rufen daher alle Menschen in unserem Land auf: Bildet ein Bündnis für Deutschland, geht eine demokratische Partei wählen – aber wählt nicht die AfD!“