Diese Passage unterhalb der Autobahnbrücke erinnert an die Zeiten, als Radwege Abenteuer versprachen. Fahrgefühl, wie auf einem Sofa sitzend, liegt da noch in weiter Ferne. Foto: Pfannes

Der Neckartalradweg ist ein beliebter und viel befahrener Radweg. Doch es gibt da eine Schwachstelle.

Rottweil/Villingendorf/Epfendorf-Talhausen - Der Neckartalradweg ist ein beliebter und viel befahrener Radweg. Doch es gibt da eine Schwachstelle. Konkret: das Stück zwischen dem Hofgut Neckarburg und Talhausen.

Die Beobachtung vieler Radler, ob mit oder ohne "E", ist die, dass dieses Teilstück kein Ruhmesblatt in Sachen Fahrkomfort und Beschaffenheit ist. Je weiter es gegen Norden geht, umso so schöner und gefühlt gefahrloser (Steinschlag? Höhe Autobahnbrückenunterführung) lässt sich strampeln (ohne "E") oder rollen (mit "E").

Bei Epfendorf fährt es sich fast wie auf einem Sofa sitzend... Nun stellen sich den Fahrradfahrern Fragen. Auskunft gibt Rudolf Mager, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung bei der Stadt Rottweil.

Wem gehört dieses Teilstück?

Im Abschnitt Neckarburg bis zur Gemarkungsgrenze im Norden führt der Radweg größtenteils über Privatgrund und dient damit zuallererst der Land- und Forstwirtschaft.

Gibt es zeitnah Verbesserungen?

Bereits im Jahr 2014 hat die Stadt Rottweil alle Haftungsfragen klären lassen und sich auf Grundlage eines Gutachtens mit den Eigentümern über die Nutzung und die Unterhaltung des Weges verständigt. Die Stadt Rottweil hat ein großes Interesse, dass dieser Privatweg im Zuge des Landesradwanderweges touristisch genutzt werden kann und sich vor diesem Hintergrund bereit erklärt, die Verkehrssicherungspflicht zu übernehmen. Der Betriebshof der Stadt übernimmt daher in regelmäßigen Abständen die Kontrolle und das Ausbessern des Weges, der überwiegend aus einem bereits vorhandenen Schotterbelag besteht. Hinweise von Radtouristen dürfen gerne an die Stadt weitergegeben werden, dann erfolgt zeitnah Abhilfe. Den aktuellen Anfragen wird der städtische Betriebshof entsprechend nachgehen.

Oder gilt »Bestandsschutz«?

Eine flächige Belagserneuerung mit Asphalt und damit eine Versiegelung des Weges ist nicht geplant.

Was kann/darf/muss/will die Stadt machen?

Der Weg verläuft in Teilabschnitten unterhalb felsiger Abhänge. Hier ist die Stadt, nach Begehungen mit dem Eigentümer, mit einem geotechnischen Büro im Austausch. Es erfolgt eine Einschätzung zu notwendigen Unterhalts- und Sicherungsmaßnahmen, die Ergebnisse werden über den Winter vorliegen. Der Betriebshof erneuert dieses Jahr noch die Ausweichbereiche an Engstellen und beseitigt Schlaglöcher und sonstige Fahrbahnschäden, damit die Verkehrssicherheit gewährleistet ist.

Sieht sich Rottweil als potentieller Touristen-Magnet in der Verantwortung, hier nachzubessern?

Das Neckartal ist einer unserer touristischen Höhepunkte und dieser Wegabschnitt seit vielen Jahren Teil des offiziellen Fernradwegs, auf dem eine sehr erfreuliche Zunahme des Radtourismus in den letzten Jahren festzustellen ist. Mit Blick auf die übergreifende touristische Bedeutung für Stadt und Region hat die Stadtverwaltung ein großes Interesse daran, den Weg dauerhaft attraktiv und vor allem auch verkehrssicher zu halten.