Erst vor wenigen Wochen auf städtischem Terrain aufgebaut, muss dieser Zigarettenautomat jetzt weg, darf aber wenige Meter weiter auf privatem Gelände aufgestellt werden. Foto: Ingrid Kohler

Ein Kuriosum gibt es im Trossinger Ortsteil Schura. Im Mittelpunkt steht ein Zigarettenautomat.

Direkt an der Bushaltestelle auf städtischen Gelände ist der erst vor wenigen Wochen aufgestellte Automat einigen ein Dorn im Auge – da auf städtischem Grundstück. Es gibt jedoch ein großes Aber zum Standort.

 

Wenige Meter weiter, auf privatem Gelände, darf er wiederum aufgestellt werden und so lief es ab. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats Schura wurde in der Bürgerfragerunde das Aufstellen eines Zigarettenautomaten an der Bushaltestelle des ÖPNV in der Lange Straße kritisiert.

Dem Ortsvorsteher Wolfang Schoch war dies ebenfalls ein Dorn im Auge, handelt es sich dort um einen Sammelpunkt für den Schülerverkehr „ein Zigarettenautomat passt dort im Sinne des Jugendschutzes nicht hin“.

Zwei Antworten aus dem Ordnungsamt

Auf seine Anfrage beim Ordnungsamt, ob Zigarettenautomaten an Treffpunkten von Kindern und Jugendlichen so in Ordnung seien oder ein Problem darstellen, hat der Ortsvorsteher gleich zwei Antworten erhalten.

Zunächst die Gute. Der Zigarettenautomat muss dort weg, da der Betreiber diesen auf städtischem Gebiet, ohne angefragt zu haben, aufgestellt hat. „Er hat nun die Weisung, diesen abzubauen“, informiert Schoch, doch „die schlechte Nachricht ist, dass er diesen an einer anderen Stelle, wenige Meter weiter weg auf privatem Grund und mit Zustimmung des Grundstücksbesitzers aufstellen kann“.

Eine rechtliche Handhabe, dies zu verbieten, gebe es nicht, weil die Automaten mit entsprechenden Schutzmaßnahmen zum Jugendschutz (Alterskontrolle über Ausweis) ausgestattet sind. Einen ähnlichen Vorgang gab es vor rund zwei Jahren mit dem Automaten neben dem Rathaus.

„Dieser wird, wie ich von meinem Amtszimmer aus beobachten kann, stark frequentiert, vor allem von Kindern und Jugendlichen, die sich mit Powergetränken und Snacks versorgen“, weiß der Ortsvorsteher. Er habe über die Mittagszeit sogar manchmal den Eindruck, dass manche Schüler dort ihre Mittagsmahlzeit holen. Mehrmals pro Woche werde der Automat nachgefüllt. „Gewollt haben wir den Automaten nicht, verbieten konnten wir ihn aber auch nicht“, denn dieser Automat steht auf privatem Gelände.