Diskussionen gibt es weiterhin um die Villa Junghans. Foto: Dold

Wie wird es mit der geschichtsträchtigen Villa Junghans weitergehen? Ein von der Stadt beauftragter Experte berichtet dazu nun im Gemeinderat.

Schramberg - "Die Villa Junghans im Herzen des Parks der Zeiten ist für die Schramberger Bevölkerung seit Jahrzehnten ein wichtiger emotionaler Bezugspunkt", heißt es in einer Beschlussvorlage für die Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 29. September. Das zeigte sich auch an der Vielzahl der Reaktionen von Bürgern, als klar wurde, dass die Zukunft des Gebäudes beziehungsweise der gastronomischen Nutzung wohl nicht länger in den Händen der derzeitigen Pächter liegen wird.

Streitpunkte sind vor allem der Sanierungsstau, der den Gemeinderat schon länger beschäftigt, und ob die Stadt die Immobilie gar verkaufen werde. So bildete sich eigens ein Stammtisch, an dem über die Zukunft des Gebäudes Ideen gesammelt werden sollten.

"Gastronomie erhalten ist Ziel"

Als unmittelbare Reaktion reagierte die Stadt in Person von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, dass ein Verkauf nicht angestrebt, sondern die Pacht an Gastronomen weiterhin der Wunsch sei. Das heißt es auch in der Beschlussvorlage für den kommenden Donnerstag: "Ziel der Verwaltung ist es, hier auch weiterhin ein gastronomisches Angebot vorhalten zu können."

Weil es wichtig sei, die Nutzung solcher denkmalgeschützter Gebäude vorausschauend zu planen, habe die Verwaltung bereits im Frühjahr 2022 mit Ingo Wessel "einen renommierten Gastronomieberater hinzugezogen. Herr Wessel verfügt über eine große Erfahrung speziell auch im Umgang mit schwerpunktmäßig gastgewerblich genutzten Immobilien in städtischer beziehungsweise öffentlicher Trägerschaft", so die Verwaltung.

Perspektiven und deren Folgen aufzeigen

Kern des Auftrags an Wessel war und sei es, Perspektiven für eine zukünftige Nutzung der Villa Junghans aufzuzeigen. Fragen, mit denen er sich beschäftigt habe, seien etwa gewesen, welche Varianten der zukünftigen (insbesondere gastronomischen, aber auch sonstigen) Nutzung denkbar und marktgängig seien, welche Investitionen und laufenden Kosten durch jene Lösungen aufkämen sowie wie realistische Pachterlöse aussähen. Wessel wird in der Sitzung "die derzeitigen Überlegungen, Ergebnisse und Handlungsempfehlungen darstellen".

Abstimmung mit Pächtern

"Der Vollständigkeit halber ist zu bemerken", so die Verwaltung abschließend, "dass natürlich gegenüber den derzeitigen Pächtern der Villa Junghans stets kommuniziert wurde, dass diese Überlegungen zur zukünftigen Nutzung erst dann spruchreif würden, wenn sie selbst die Villa eines Tages nicht mehr betreiben wollen würden."