Für den Breitbandausbau müssen Straßen aufgerissne werden. Das gefällt nicht allen Anwohnern. Foto: Fritsch

In Haiterbach wird derzeit der Glasfaser-Ausbau für das schnelle Internet vorangetrieben. Das findet nicht nur Gefallen, sondern stört manchen Anwohner auch wegen des damit einhergehenden Aufreißens der Straßen, obwohl es schon Leerrohre gibt. Doch diese darf die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben nicht nutzen.

Haiterbach - "Hat man in heutiger Zeit noch so viel Geld übrig?" So lautet der Einstiegssatz eines verärgerten Bürgers, der es vorzog, sich anonym an die Redaktion zu wenden. Der Anlass für die Verärgerung wird in den darauffolgenden Zeilen geschildert: In Haiterbach würden derzeit neu gerichtete Straßen aufgegraben, um Leerrohre für Glasfaseranschlüsse zu verlegen, obwohl alle Anwohner dieser Straßen diese Anschlüsse im Haus liegen hätten.

Das Problem ist bei der Stadtverwaltung Haiterbach bekannt. Bauamtsleiter Werner Braun vermutet, dass es sich in diesem Fall um den Bereich Oberer Buchweg handelt. Und in der Tat: Dort seien schon vor Jahren bei anderen Arbeiten Leerrohre verlegt worden.

Telekom ist Eigentümerin

Verlegt wurden die Rohre von der Firma Telekom, die weiterhin Eigentümerin sei und somit über deren Nutzung bestimmen könne.

"Natürlich möchte niemand ohne Not eine Straße aufgraben und Leerrohre verlegen", sagt Braun. Deshalb habe sich die Stadtverwaltung frühzeitig, als der Breitbandausbau in Haiterbach geplant worden sei, an die Telekom gewandt.

Ergebnis sei gewesen, dass die Telekom erklärt habe, nicht in den anstehenden Ausbau einsteigen zu wollen. Partner der Stadt Haiterbach sind die Netze-BW für den Trassenausbau sowie die nswnetz für den Netzbetrieb.

Nutzung nicht erlaubt

Gleichwohl habe man bei der Telekom auch angefragt, ob man deren Leerrohre nutzen könne, erklärt Braun. Doch hier habe man eine Absage erhalten. Somit bleibe keine andere Möglichkeit, als neue Rohre zu verlegen und dafür die Straße aufzureißen. Wenn man dies jetzt nicht mache, sei es ungewiss, wann es dafür wieder eine Chance gebe.