Henry Rauner (von links) und Hans-Peter Fauser (rechts) zeigen sich vom Fachwissen von Karlheinz Mertes beeindruckt. Foto: Hezel

Revierleiter Karlheinz Mertes erklärt, welche Bodenbeschaffenheit fruchtbar ist und was Bäumen meist zum Verhängnis wird.

Über 1000 Baumsetzlinge bereichern den Sulzer Stadtwald. Karlheinz Mertes, Revierleiter des Stadtwaldes Sulz, pflanzte diese im Walddistrikt Steingarten unweit des Pfauenhofs. Langfristiges Ziel ist das Entstehen eines Mischwalds auf den bepflanzten Flächen.

Bei einer Besichtigung mit dem Ersten Beigeordneten Hanser-Peter Fauser und dem Vorsitzenden der Volksbank Rottweil, welche die Baumspende zur Verfügung stellte, Henry Rauner, erläuterte Mertes die Gründe für die Standortwahl.

Vielfalt ist wichtig

Es handle sich beim gewählten Standort um die Abteilung Viehhaus, erklärte Mertes. Grund sei, dass sich in der Nähe ein landwirtschaftlicher Hof mit Pferdezucht befinde. Für ihn ein Anzeichen, dass die gewählte Fläche landwirtschaftlich genutzt wurde.

Der Boden biete eine gute Mischung aus drei verschiedenen Lehmarten und sei damit „äußerst fruchtbar“. Durch Lehm ermögliche die Bodenbeschaffenheit, dass viele Nährstoffe angelagert werden können und auch viel Wasser. Der Sand im Boden sorge für Lockerung „und Feinlehm ist sowieso das Beste, was wir in der Forstwirtschaft zu bieten haben“, so Mertes. Auch habe es Standortuntersuchungen gegeben und er verfüge zudem über eine Standortkarte. Der Kronenzustand sei an mehreren Orten schlecht. Dies sei der Grund, weshalb die Fläche geräumt wurde, erklärt Mertes.

Kulturen haben wachsenden Stellenwert

Unter den 1000 neuen Setzlingen wurden auf der Fläche von 0,2 Hektar 500 Stieleichen gepflanzt. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass die Blätter keinen Stiel haben aber die Früchte, erläutert der Förster. Er versicherte, dass die Eiche gut zum Standort passe. Sie werde zwar langsamer wachsen als andere Baumarten, aber für eine Eiche werde sie relativ schnell nach oben schießen, so Mertes.

Die Kulturen bekämen einen immer stärkeren Stellenwert. Darunter wird in der Forstwirtschaft ein durch Pflanzung oder Saat angelegter Jungwuchs verstanden. Um sie zu pflegen und hochzubringen, sei das Forstrevier mit Gerätschaften ausgerüstet.

Wichtig sei zudem die Vielfalt. An unterschiedlichen Orten seien 14 verschiedene Baumarten gepflanzt worden. Jede Baumart falle ab einem bestimmten Alter aus, gab Mertes an, früher als sie sollte und in erster Linie durch Trockenschäden.

Zukunft ist ungewiss

Man wisse nicht, was die Zukunft bringt, betonte Mertes. Es habe auch schon Zeiten des Eichensterbens gegeben. Probleme gebe es insbesondere bei hohen Bäumen, die das Wasser oft nicht bis zur Spitze kriegen, erläuterte der Förster. Dies habe er bis jetzt aber nur bei der Buche gesehen.

Fauser und Rauner zeigten sich gleichermaßen beeindruckt von dem Sachverständnis, das Mertes offenbarte und lobten zudem den biologischen Schutz gegen Wildverbiss, der in Form von Holzplatten um die Setzlinge angebracht wurde. „Es ist eine tolle Sache. Wir werden uns weiterhin auf diesen Weg begeben, dass wir in der Zukunft unseren großen Stadtwald erhalten können“, so Fauser.

Die Spende ist teil der Klima-Initiative „Morgen kann kommen“. Ziel der Initiative ist, im Südwesten geeignete Waldflächen zu identifizieren, die dort benötigen Baumarten zu ermitteln und bedarfsgerecht Baumarten zu pflanzen.