Maximilian Meiner von der ZG Raiffeisen ist für die Steuerung der Drohne verantwortlich. Foto: Stahl

Die Firma „Green Again“ stellt eine geschützte Direktsaat her. Zusammen mit der ZG Raiffeisen möchten sie in Schwanau Waldflächen aufforsten. Dabei hilft eine Drohne, die gezielt die Samen verteilt. Der Erfolg wird sich nach ein paar Jahren zeigen.

Die Waldfläche beim Wanderparkplatz Elzsteig in Nonnenweier ist karg und unbepflanzt. Damit ist sie für eine Aufforstung geeignet. Diese findet in Zusammenarbeit der Firma „Green Again“ und der ZG Raiffeisen Agrar statt. Die Firma stellt dafür eine entwickelte Mischung aus Baumsamen zur Verfügung, die von einer Drohne der ZG auf der Fläche verteilt wird.

 

„Wir betreiben seit vier Jahren das Projekt“, erklärt Jürgen Riedel, Gründer und Inhaber von „Green Again“, der aus Offenburg kommt. In Gengenbach hat das Unternehmen im vergangenen Jahr ein Projekt gestartet, bei dem Steilhänge durch Drohnen bepflanzt wurden (wir berichteten). „Green Again“ habe eine geschützte Direktsaat entwickelt, die sich durch ihre Stabilität, Feuchte-Regulierung und Wasserspeicher auszeichne, unterstreicht Riedel. Sein Ziel: „Es soll verhindert werden, dass Bäume verschwinden“.

Die ZG Raiffeisen verfügt über acht Drohnen

Daher möchte er beweisen, dass die Saat auf dem Areal funktioniert. Sie gewinne immer mehr an Bedeutung, auch durch die hohe Ausfallquote von Bäumen im Zuge des Klimawandels.

Für die technische Ausführung der Aufforstung ist Maximilan Meinert als Fachbereichsleitung Innovationen bei der ZG Raiffeisen zuständig. Die Firma „Green „Again“ sei auf die ZG zugekommen und habe bezüglich einer Zusammenarbeit angefragt. Es befinden sich acht Drohnen im Besitz der Genossenschaft. „Die Drohne vom Typ T30 kann bis zu 40 Kilogramm zuladen“, meint der Experte. Sie selbst wiegt etwa 36 Kilogramm und verfügt über eine Spannweite von 3,10 Metern. Die Route der Drohne könne programmiert werden, dies erleichtere die Steuerung. Über die angebrachten Düsen werde das Saatgut verteilt. Das Aussäen durch die Drohne sei geordnet abgelaufen, nur der Wind habe für Schwierigkeiten gesorgt, so Meinert.

Waldreben sind eine Gefahr für die Bäume

Ein Waldstück hinter dem Kieswerk in Ottenheim wurde als zweite Fläche ausgewählt. Der Revierförster Klaus Niehüser hat dort bereits Pappeln gepflanzt. „Das dient zur Rückversicherung“, begründet Niehüser seine Entscheidung. Das Projekt bestehe darin, einen Mischwald mit verschiedenen resilienten Baumarten zu erschaffen. Darunter zählen etwa der Bergahorn oder die Pappelweide. Da man aber nicht wisse, ob es klappe, habe er die Pappeln gepflanzt, die schnell wachsen und viel Kohlenstoffdioxid binden. Die größte Gefahr für die zukünftigen Bäume sei die Konkurrenz durch Waldreben, ergänzt der Revierförster. Da müsse man abwarten, ob die neuen Bäume sich gegen die Pflanzen durchsetzen können.

Marco Gutmann - Schwanaus Bürgermeister - stößt bei der zweiten Versuchsfläche dazu und zeigt sich begeistert von der Methode: „Das Aufforsten mittels Drohnen und speziellem Saatgut ist eine innovative Vorgehensweise.“ Bei 870 Hektar Waldfläche in Schwanau seien genügend Flächen für weitere Aufforstung vorhanden.

Die Resilienz der Bäume spielt eine wichtige Rolle

Der Klimawandel spiele bei der Zukunft des Waldes eine wichtige Rolle, daher müsse man auf die Widerstandsfähigkeit der Bäume achten.

Gutmann geht auch auf die Vorteile des Drohneneinsatzes im Forst ein: „Es können bis zu zwei Drittel der Personalkosten gegenüber dem konventionellen Anbau eingespart werden.“ Zudem trage man Verantwortung für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Das Projekt sei ein Versuch wert, da „wir alles, was wir tun, für Zukunftsgenerationen machen“