Solche Zettel wurden im Stadtgebiet von Freudenstadt auf Schaufenster geklebt. Foto: Huber

Blätter auf Schaufenster von Geschäften geklebt. Lockdown-Verlängerung kommt für Händler nicht überraschend.

Die Verlängerung des Lockdowns in Deutschland bis Ende Januar trifft die Einzelhändler und Gastronomen hart. In Freudenstadt hängen seit kurzer Zeit Zettel an einigen Geschäften, mit denen die Betreiber dazu aufgefordert werden, den Regeln zu trotzen.

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Freudenstadt - Die Geschäftsleute und die Gastronomen werden auf den Zetteln aufgefordert, ab Montag, 11. Januar, wieder zu öffnen. Auch die Konsumenten sollen entgegen der aktuellen Gesetzeslage die Geschäfte und die Gastronomie besuchen.

Eine dieser Mitteilungen hing beim Hotel Krone am Marktplatz. Auf Nachfrage unserer Zeitung betonten die Inhaber, den Zettel umgehend entfernt zu haben. Man wolle sich klar von der Aktion distanzieren.

Verein plant keine Maßnahmen

Deniz Özkul, Geschäftsführerin des Vereins Freudenstadt-Marketing, weiß von diesen Zetteln. Sie denkt allerdings nicht, dass die Freudenstädter Einzelhändler und Gastronomen darauf reagieren: "Ich glaube, dass keiner dem Beachtung schenkt. Daher plant unser Verein aktuell auch keine Maßnahmen", meint sie. Nach Ihren Informationen wurden die Blätter von jemand aufgehängt, der nicht aus Freudenstadt kommt. Auf den Zetteln sind lediglich die Internetadresse www.cornapedia.de und weitere Diskussionsforen genannt.

Hoffnung auf Abholmöglichkeit

Auf die Frage, wie sie die Stimmung der Inhaber nach der Verlängerung des Lockdowns einschätzt, antwortete Özkul: "Jeder wusste, dass die Verlängerung kommt. Keiner wurde davon überrascht, die meisten Inhaber haben es erwartet." Trotzdem sei es natürlich eine schlechte Nachricht gewesen.

Allerdings macht Deniz Özkul den Händlern Hoffnung. Durch das sogenannte "Click-and-Collect" könnte den Kunden ab Montag die Möglichkeit geboten werden, Online-Bestellungen bei den Einzelhändlern aufzugeben und diese dann vor Ort im Geschäft abzuholen. Aus Sorge vor Infektionen hatte die Landesregierung dies Mitte Dezember noch untersagt. Geschäfte durften zwar einen Lieferdienst anbieten, die Abholung war aber nicht möglich. "Das wäre jetzt eine große Erleichterung für die Geschäfte", sagte Özkul, verweist aber darauf, dass diese Regelung bisher noch nicht bestätigt wurde und es noch nichts Amtliches gibt.