Unbekannte haben in Dunningen eine Garage neben dem Sportplatzgelände mit extremistischen Symbolen besprüht, sehr zum Ärger des örtlichen Fußballvereins, der vermutlich auf den Reinigungskosten sitzen bleibt. Die Polizei ermittelt – bislang ohne Erfolg.
An der Garagenwand nahe dem Sportgelände des FC Dunningen, die an einen Spielplatz angrenzt, wurden extremistische Graffiti entdeckt. Diese enthalten verbotene Symbole wie Hakenkreuze, SS-Runen, die Zahl 187 sowie rassistische Parolen.
Die Tat soll zwischen Samstag, 25. Mai, und Sonntag, 26. Mai, begangen worden sein, erklärt Oliver Spengler auf Anfrage unserer Redaktion. „Es sieht hässlich aus und es muss weg“, macht der Vorsitzende des FC Dunningen seinem Ärger über die Sachbeschädigungen Luft.
Der Verein hatte bereits Ende Mai via Instagram und Facebook über den Vandalismus informiert. Auch die Polizei wurde in Kenntnis gesetzt.
Es wurde eine Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt erstattet. Allerdings gebe es noch keine Erkenntnisse, wie die Polizei auf Anfrage der Redaktion mitteilt.
Doch wie geht es jetzt mit der verschmierten Wand weiter? Schließlich sind die Symbole in Deutschland verboten. Bei der Garage handelt es sich um Eigentum des Vereins, erklärt die Gemeinde Dunningen in einer Mitteilung. Daher sei dieser auch für den Neuanstrich der Wand zuständig, sollten der oder die Täter unerkannt bleiben.
Laut Polizei handelt es sich bei den extremistischen Schmierereien in der Gemeinde bislang um einen Einzelfall. Andere, ähnliche Sachbeschädigungen seien bisher noch nicht gemeldet worden, heißt es abschließend.
Hakenkreuz
Wie das Deutsche Historische Museum (DHM) auf seiner Website schreibt, war das Hakenkreuz ursprünglich ein Glückssymbol der asiatischen Kultur. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es „von völkischen Gruppierungen als Ausdruck eines aggressiven Nationalismus und Antisemitismus verwendet“. Im Jahr 1920 wurde das Hakenkreuz von der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) als offizielles Parteisymbol übernommen.
SS
Das Deutsche Historische Museum (DHM) beschreibt die Runen der SS als eines der zentralen Symbole der SS (Schutzstaffel) während der Zeit des Nationalsozialismus. Diese Runen, bestehend aus zwei stilisierten “S“, wurden als Symbol für die Zugehörigkeit zur SS und deren ideologische Ausrichtung auf Macht verwendet. Sie repräsentierten die Treue der Mitglieder zum nationalsozialistischen Regime und waren Bestandteil der SS-Uniformen, Abzeichen und Fahnen.
187
Die Zahlenkombination „187“ ist den meisten durch die bekannte, aber auch umstrittene HipHop-Formation aus Hamburg bekannt, die frauenfeindliche und gewaltverherrlichende Texte im Repertoire hat. Die Zahl weist aber auch noch auf eine andere Bedeutung hin: Laut Polizei wird die Kombination in den USA als Polizeicode verwendet, um einen Mord oder einen Polizistenmord zu melden. Welche der beiden Bedeutungen hier von den Tätern gemeint sein könnte, ist unklar.
ACAB
Die Abkürzung „ACAB“ steht für den englischen Begriff: „All Cops Are Bastard“, was wörtlich übersetzt „Alle Polizisten sind Bastarde“ bedeutet. Dazu kommt auch eine Zahlenkombination „1312“. Wie die Konrad-Adenauer-Stiftung erklärt, hat diese Kombination die gleiche Bedeutung wie der oben genannte Begriff „ACAB“. Es handele sich um eine Art verschlüsselte Abkürzung. Die Zahlen entsprechen der Position des Buchstabens im Alphabet. Eins steht für den ersten Buchstaben, drei für den dritten und so weiter.