Zu "Spätzle mit Soß" servieren Bernhard Hurm und Berthold Biesinger jetzt einen Nachschlag. Foto: Becker

Eröffnung: Theatermacher bieten einige Appetithäppchen aus der neuen Spielsaison / Zwei Stücke für Schulklassen

Das Ensemble des Theaters Lindenhof in Melchingen stellte zusammen mit den Dramaturgen und Simone Haug von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit die neue Spielzeit vor Publikum vor – endlich wieder auf der Bühne im eigenen Haus.

Burladingen-Melchingen. Berthold Brechts Lied "Über die Verhältnisse" aus dem Dreigroschenfinale, gesprochen von Schauspieler Bernhard Hurm, bildete den Auftakt der Veranstaltung und bringt gleichzeitig das Motto der neuen Spielzeit des Theaters zur Sprache. "Über die Verhältnisse", so Intendant Stefan Hallmayer, spiele auf die Frage an, ob man "über die Verhältnisse" lebe. Zukunftsfragen wie die Flüchtlingsbewegungen, Umweltschutz und Klimawandel würden immer diskutiert, obwohl dringend Handlung notwendig wäre.

Über verschiedene Formen von Verhältnissen ging es aber auch in den im Laufe einer guten Stunde vorgestellten neuen Produktionen: Natürlich wird das Verhältnis zur schwäbischen Sprache und zum Ländle wieder eine wesentliche Rolle spielen, beispielsweise im Dauerbrenner "Spätzle mit Soß – Nachschlag" oder der als "musikalisch-literarische Landesschau" betitelten Produktion mit Bernhard Hurm und Wolfram Karrer "Über’s Land". Die Premiere ist am 29. Dezember.

Um das Verhältnis zwischen Himmel und Erde geht es spielerisch in der Fortsetzung der Geschichte um den "Brandner Kaspar". Dieser kehrt auf die Bühne am 30. Oktober zurück. Um das Verhältnis von Macht und Ohnmacht geht es in dem Dreipersonen-Stück "Furor" von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, Premiere ist am 15. Dezember.

Und um ein Ausprobieren von Theater unter offenen Verhältnissen wird es in einem Theaterprojekt zusammen mit einem internationalen Team von jungen Kunstschaffenden vom "Bare Theatre Collective London" gehen. Es startet mit einem Kennenlernen im November.

Das Publikum bekam Ausschnitte der kommenden Produktionen zu sehen, so zwei Lieder aus "Spätzle mit Soß – Nachschlag!", der einzigen Produktion, die bereits Premiere hatte. Aber auch von "Am zwölften Tag", dem Kriminalstück, das am 15. Oktober Premiere feiern wird, den Anfangsmonolog des "Brandner" – es spielt ihn wieder Stefan Hallmayer, einen Ausschnitt von "Furor" und der Sommertheaterproduktion "jedermann (stirbt)", die auf der Melchinger Burgruine aufgeführt werden soll.

Neben den Neuproduktionen stehen weiterhin bekannte Veranstaltungsformate im Spielplan, so die ErzählBar mit Gästen aus der Region. Es moderiert die Redakteurin Pia Fruth. Oder die JazzMatinée mit bekannten Jazzmusikern. Auch Kabarettisten wie Ernst Mantel, Bernd Kohlhepp und Dietlinde Ellsässer werden in dieser Spielzeit wieder das Programm des Theaters bereichern.

Die Theaterpädagogin Carola Schwelien freut sich darüber, dass das Theater mit "Einwandfrei Manfred", eine Auseinandersetzung über das Grundgesetz, und mit "Malala – Mädchen mit Buch" in dieser Spielzeit speziell zwei Stücke für Schulklassen im Repertoire hat. Sie können direkt im Klassenzimmer im Rahmen einer Schulstunde gespielt oder als Livestream abgerufen werden.

Auch eine Premiereklasse wird noch gesucht, die das Theaterprojekt des "Bare Theatre Collectives London" zusammen mit dem Ensemble des Theater Lindenhof begleiten möchte. Die Schultheatertage sollen diese Spielzeit kurz vor den Sommerferien in gewohnter Weise stattfinden.

n Nachsehen kann man die Spielzeitpräsentation auf dem YouTube-Kanal des Theaters. Sie wurde als Livestream gezeigt unter: https://youtu.be/zTuBP4QYWhg.