Nach dem Unglück am Villinger Bahnhof, bei dem ein Jugendlicher einen Stromschlag erlitten hat, teilt die Bundespolizei neue Details mit. Der 17-Jährige schwebt in Lebensgefahr.
War es eine Mutprobe? Oder jugendlicher Leichtsinn? Diese Frage bleibt zwar unbeantwortet, nach dem schlimmen Unglück am Villinger Bahnhof am frühen Sonntagmorgen werden nun aber tragische Details bekannt.
Bei dem Verunglückten handelt es sich um einen 17-Jährigen. Der Jugendliche wurde bei dem Stromschlag lebensbedrohlich verletzt und musste aufgrund von Verbrennungen in eine Spezialklinik gebracht werden.
Wie die Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein nun mitteilt, war der Jugendliche am frühen Sonntagmorgen gegen 3.55 Uhr auf einen abgestellten Kesselwagen auf Gleis 3 geklettert. Dabei erlitt er einen Stromschlag durch einen sogenannten Spannungsbogen aus der Oberleitung und stürzte in den Gleisbereich. Der Bahnhof war für etwa eineinhalb Stunden gesperrt. Zahlreiche Einsatzkräfte, darunter Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und ein Notfallmanager der Bahn, waren im Einsatz.
In diesem Zusammenhang warnt Thomas Schlageter, Präventionsbeauftragter der Bundespolizei, eindringlich vor lebensgefährlichem Leichtsinn: „Bahnanlagen sind keine Abenteuerspielplätze.“ Immer wieder komme es bundesweit zu schweren Unfällen mit Bahnstrom – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die auf Züge klettern oder sich zu nahe an Oberleitungen aufhalten. „15 000 Volt fließen durch die Leitungen – das ist 65 Mal mehr als aus einer Steckdose“, so Schlageter. Auch ohne direkten Kontakt kann der Strom überspringen – mit oft verheerenden Folgen.