Die Geehrten der Stadtkapelle (von links): Jana Schillinger, Louisa Krieg, Astrid Binz,Felix Henninger und Max Broßmer. Foto: Masson Foto: Masson

Die Ettenheimer Musiker stehen gut da, wurde bei der Versammlung deutlich. Personell gibt es keine Sorgen. Lediglich finanziell hat der Kauf der neuen Uniformen die Kasse belastet. Bei der Vorstandswahl gibt es eine Änderung: Fabian Blank ist nun der neue stellvertretende Vorsitzende

Bei der Hauptversammlung der Ettenheimer Stadtkapelle in ihrem Probelokal-Gewölbekeller des Rohan-Palais herrschte beste Stimmung unter den zahlreich erschienenen Mitgliedern. Begrüßt wurden sie vom stellvertretenden Vorsitzenden Max Schillinger namens der verhinderten Chefin Carina Kratt.

 

Viele musikalische Veranstaltungen bestritten: Kratts verlesener Tätigkeitsbericht deckte sich nahezu mit den von Schriftführerin Monika Henninger festgehaltenen zahlreichen Jahresaktivitäten der Kapelle. So war die Stadtkapelle bei kirchlichen Jahresauftritten zur Auferstehungsfeier auf dem Friedhof, beim Erntedank-Gottesdienst, bei der Patroziniumsfeier und zusätzlich bei einem kleinen Heiligabendkonzert für die Senioren-Bewohner von Bürgerstift und Winterschule im Einsatz. Kurz vor der Sommerpause fand indes das best besuchte traditionelle Rohanhofkonzert im Freien statt und nach der septemberlichen Teilnahme am Kippenheimer Weinfest im Oktober auch ein Gastspiel bei den Musikerfreunden zum Kaiserstuhlmarkt in der Endinger Altstadt. Um sich auf das anstehende Jahreskonzert gebührend vorzubereiten, wurde ein novemberliches Probenwochenende in Gengenbach absolviert samt viel Freizeitspaß. Das Highlight-Konzert kurz vor Weihnachten geriet dann in voller Stadthalle mit begeistertem Publikum erwartungsgemäß zum blendenden Erfolg.

Einnahmen für neue Uniformen generiert: Nach einem eigenen Grillhock und einem sommerlichen Kanu-Paddelausflug hatten im Juni eine öffentliche Wochenend-Mühlenparty und der anschließende pfingstmontäglicher Mühlenhock bei der Familie Kratt mit weit über tausend Besuchern abermals für die umsatzstärkste Veranstaltung des Jahres gesorgt. Über die Adventszeit wurden auf Wochen- und Weihnachtsmärkten mit Kuchenständen weitere Einnahmen generiert. Auch diese waren vor allem zur Finanzierung der Anschaffung neuer Kapellen-Uniformen gedacht.

Uniformen kosteten 37.000 Euro

Geschrumpfte Rücklagen aufgrund neuer Uniformen: Folgerichtig berichtete Rechner Frieder Oberle von einem rasanten Rückgang der vorjährigen Kassenreserven, weil bei der teuren Uniform-Anschaffung für immerhin nahezu 37 000 Euro und zusätzlichen laufenden Investitionen samt mancher Reisekosten trotz vieler Einnahmen und Spenden noch ein deutlicher Kostenbetrag zu decken übrig blieb.

Nachwuchs und Kapelle personell gut aufgestellt: Hauptkapellen-Dirigent Jürgen Burmeister zeigte sich best gelaunt und hoch zufrieden: „Ich fühle mich sehr wohl!“ Denn: Das vorige musikalische Jahr habe auch ihm viel Spaß gemacht. Es gäbe keinerlei Probleme, die Besetzung sämtlicher Instrumenten-Register weiter zu leisten und überdies das hohe musikalische Niveau zu halten. Der verhinderte Jugendorchesterleiter Christian Sade ließ seinen Bericht verlesen, konzentrierte sich darin auf die vorjährige herausragende Jugend-Konzertreise in das ungarische Székesfehérvár auf Einladung der dortigen Musikschule. Jugendvertreter Paul Walzer bestätigte dazu: Es sei nicht selbstverständlich gewesen, einen solchen Kontakt aufgebaut zu haben. Man sei vom bis dahin unbekannten Ungarn sehr positiv überrascht worden und habe viel Schönes erlebt, freue sich auf einen eventuellen Gegenbesuch. Ansonsten: Trotz erneut hohem personellen „Durchlauf“ wegen altersmäßig erneut in die Erwachsenenkapelle aufsteigenden Jugendlichen sei man zuversichtlich, deren verwaiste Plätze schon bald wieder auffüllen zu können, auch dank des Schülerorchesters.

Fabian Blank folgte auf Max Schillinger

Neuer Stellvertreter: Turnusgemäß wurde nach kompletter Entlastung ein Teil des Vorstandes neu gewählt. Rechner Friedrich Oberle und Schriftführerin Monika Henninger wurden in ihren Posten einstimmig bestätigt, ebenso Felix Henninger, Karin Jäger, Klara Krieg als Beisitzer mit hier neu Achim Oberle. Fabian Blank folgte dem bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Max Schillinger, der aus seinem Amt verabschiedet wurde. Bürgermeister-Stellvertreterin Ulrike Schmidt lobte bei dieser Gelegenheit nicht nur die Führung der Stadtkapelle: Sie habe alle Fäden in der Hand. Auch die aktiven Musiker seien samt ihren Dirigenten bestes Aushängeschild für die Stadt.

Vereinsumwandlung vertagt: Weil sich die bisher direkt an Ettenheim gebundene Stadtkapelle in absehbarer Zeit als eigenständiger Verein selbstständig machen wird, hat ein Satzungsausschuss schon mehrfach getagt. Doch vorläufig sei die angestrebte Umwandlung in einen Verein erst mal auf Eis gelegt, hieß es bei der Hauptversammlung.

Klare Strukturen: Derzeit spielen 65 aktive Musiker regelmäßig im großen Erwachsenenorchester, weitere pausieren gerade, etwa wegen Studium. Die Nachwuchsarbeit funktioniert prächtig über einen Sing- und Spielkreis im Kita-Alter, überdies gibt es Blockflötenkurse für Grundschüler. Derzeit lernen 26 Zöglinge anschließend ein erstes Blasinstrument. Im vorigen Jahr hatten sich zwei von ihnen das Silberne Jungmusiker-Leistungsabzeichen erspielt, sieben das Bronzene. Im Schülerorchester als nächste Stufe wird samt mancher Gemeinschaftsunternehmung ein erstes Zusammenspiel geübt, im folgenden Jugendorchester stehen dann schon mehrere öffentliche Auftritte auf dem Programm.

Ehrungen

Astrid Binz und in Abwesenheit Joachim Vögele wurden für ihre 40-jährige Mitgliedschaft in der Stadtkapelle geehrt. Binz habe sich als einzige Frau im Horn-Register stets bewundernswert wacker geschlagen und Posaunist Vögele nebenher auch als Kurzschlussverhinderer bei Stromkabelverlegungen bewährt. Dafür erhielten beide entsprechende Verbandsurkunden samt goldenen Ehrennadeln. 25 Jahre dabei sind Felix Henninger, Jana und Max Schillinger. Für 20 Jahre wurden Louisa Krieg und Anna Oberle geehrt. Zehn Jahre Mitglied ist Thea Fleig.