Auch Ringsheim will nun eine eigene Windkraftanlage. Sie soll in Zusammenarbeit mit Ettenheim auf dem Schlangenbühl entstehen. Die Windkraftanlage würde genug Leistung bringen, um alle Ringsheimer Privathaushalte mit Strom zu versorgen. (Symbol) Foto: Arne Dedert/dpa/Arne Dedert

Auf dem Schmalzgrüblebühl und dem Schlangenbühl sollen drei neue Windkraftanlagen entstehen – eines davon auch auf Ringsheimer Gemarkung. Der Gemeinderat stimmte dem zu. Die Inbetriebnahme soll 2027 erfolgen.

Das Thema erneuerbare Energien liege der Gemeinde am Herzen, erklärte Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber. In Sachen Photovoltaikanlagen sei man bereits gut unterwegs. 600 Kilowattpeak würden die kommunal geförderten Photovoltaikanlagen auf den Ringsheimer Dächern bereits erwirtschaften. Auf nahezu jedem kommunalen Gebäude sei bereits eine Photovoltaik-Anlage zu finden. So soll etwa auch auf dem Bürgerhaus nach der Dachsanierung eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher angebracht werden.

 

Nun wolle man sich dem Thema Windkraft anbieten. Dafür sieht man in Ringsheim vor allem in der Enklave im Ringsheimer Hohwald im Gewann Schlangenbühl Potenzial. In Zusammenarbeit mit Ettenheim sollen dort drei Windräder entstehen, eines davon auf Ringsheimer und Ettenheimer Gemarkung, zwei auf Ettenheimer Gemarkung. Dafür hat sich Ringsheim die Badenova Erneuerbare Energien aus Freiburg ins Boot geholt, deren Vertreter Sebastian Schüßler und Regina Rollhäuser die Pläne vorstellten. Der Ringsheimer Gemeinderat stimmte den Plänen geschlossen zu.

Aus Schuttertal gab es grünes Licht für die Pläne

Von Ringsheim selbst ist der Windkraftstandort acht Kilometer entfernt, von der Wohnbebauung in Ettenheimmünster 2,1 Kilometer, von Seelbach zwei Kilometer und von Schuttertal zwei Kilometer. Man habe die Gespräche mit den umliegenden Gemeinden gesucht und von Schuttertal grünes Licht bekommen, erklärte Weber. Da sich in der Nähe des Standorts bereits der Windpark Südliche Ortenau und der Windpark Schnürbuck befinden, könne man für den Bau der Windkraftanlagen auch deren Zufahrtswege nutzen, erklärte Rollhäuser.

Der Standort befindet sich auf dem Teil-Flächennutzungsplan „Windenergie“ der Verwaltungsgemeinschaft Ettenheim, Mahlberg, Kappel-Grafenhausen, Ringsheim und Rust. Alle drei Windkraft-Standorte seien im Gemeindeeigentum.

Gute Vorraussetzungen für einen hohen Ertrag

Die drei Standorte böten mit einer Windgeschwindigkeit von 6,57 bis 6,8 Metern pro Sekunde in 160 Metern Höhe ideale Voraussetzungen, so dass die Badenova mit einer Nennleistung von 7200 Kilowatt und einem Stromertrag von 36 Millionen Kilowattstunden im Jahr rechnet. Das wäre genug, um 25 000 Menschen in Privathaushalten beziehungsweise alle Menschen in Ettenheim, Ringsheim und Kappel-Grafenhausen in Privathaushalten mit Energie zu versorgen.

Auf ein Modell habe man sich noch nicht festgelegt, aber Rollhäuser rechnet mit einer Gesamthöhe der Windkraftanlage von etwa 260 Metern.

Das Büro Ö:Konzept sei bereits mit einem Natur- und Artenschutzgutachten beauftragt. Der Wildkorridor sei kein Problem, die geschützten Biotope dort seien vom Bau nicht betroffen. Einzig die Wasserschutzgebietszone drei erfordere noch eine Genehmigung.

Zeitplan

Rollhäuser will den Genehmigungsantrag für das Ringsheimer Windrad bis Ende Juni 2025 einreichen, um noch von der EU-Notfallverordnung für den Ausbau Erneuerbarer Energien zu profitieren. Die Inbetriebnahme ist für 2027 vorgesehen.