Der Waldplatz des neuen Kindergartens auf dem Roßberg – in Zukunft werden hier Kinder sitzen. Foto: Conzelmann

Am 1. Dezember soll Albstadts neuer Bauernhofkindergarten auf dem Roßberg den Betrieb aufnehmen. Das hat die Stadtverwaltung am Donnerstag noch einmal gegenüber dem Gemeinderatsausschuss für Soziales, Kultur, Schule und Sport bekräftigt.

Albstadt-Ebingen - Bisher liegt man im Zeitplan, wie Nadine Conzelmann von Dezernat zwei dem Ausschuss mitteilte. Dem Ratsbeschluss, auf dem Roßberg einen Kindergarten einzurichten, waren im Frühjahr die Stellenausschreibung und die Erarbeitung des Pädagogischen Konzepts gefolgt; im Juni wurde der Mietvertrag mit dem Roßberg-Freizeitverein unterzeichnet.

Das Personal für den neuen Bauernhofkindergarten ist mittlerweile eingestellt; um eine Leitungsstelle, eine 75- und eine 55-Prozent-Stelle hatten sich nicht weniger als 30 Fachkräfte beworben – der Arbeitsplatz Roßberg ist offensichtlich begehrt. Die Bufdi-Stelle, die das Angebot komplettiert, wurde mit einer jungen Frau besetzt.

Im August wurde die Betriebserlaubnis beantragt. Für diese bedurfte es der Genehmigungen von Gesundheits-, Veterinär- und Forstamt – unter anderem waren Zecken ein Thema, und natürlich muss, wenn Tiere im "sozialen Einsatz" sind, gewährleistet sein, dass sie angemessen behandelt werden und weder sie noch die Kinder zu Schaden kommen. Die drei pädagogischen Fachkräfte und Christa Gottschling vom Roßberg-Freizeitverein haben aus diesem Grund eine entsprechende Schulung samt Prüfung beim Veterinäramt absolviert.

Das Pädagogische Konzept mit den hehren Lernzielen Ganzheitlichkeit, Achtsamkeit, Kreativität, Fantasie, "Natur mit allen Sinnen erleben" "Experimentieren und erforschen" sowie "Lernen in Bewegung" wurde geprüft und für gut befunden. Außerdem wurde die Ordnung für Kindertageseinrichtungen erweitert und an die neuen Bedingungen angepasst.

Waldplatz ist inzwischen fertig

Parallel zu den institutionellen und rechtlichen Voraussetzungen galt es, die materiellen zu erfüllen. Der Waldplatz, der, wenn man sich vom Wanderparkplatz zum Roßberghaus begibt, rechts vom Weg im Wald liegt, ist inzwischen fertig. Er ist groß genug, dass sich zwei Dutzend Personen im Kreis aufstellen können, mit einem robusten Holzgatter eingehegt und mit hölzernen Sitzgelegenheiten und Baumklötzen möbliert. Einen Wasserplatz zum Händewaschen gibt es auch und als Wetterschutz ein hölzernes Tipi.

Noch nicht abgeschlossen ist der Umbau des Dachgeschosses im Roßberghaus zum Schutzraum. Ein zweiter Fluchtweg ist unabdingbar; deshalb muss außen eine Stahltreppe errichtet werden, die von unten hinauf zum rechten Giebelfenster des Dachgeschosses führt. Die Zimmerleute sind auch an der Arbeit; die Aufrüstung der Haustechnik soll am 18. Oktober beginnen. Baubürgermeister Udo Hollauer gab sich im Ausschuss zuversichtlich, dass die Arbeiten bis Anfang Dezember abgeschlossen sind, machte allerdings einen Vorbehalt: Mit Lieferschwierigkeiten, die das eine oder andere Gewerk ausbremsen könnten, müsse man derzeit immer rechnen.

Das Wichtigste an einem Kindergarten sind natürlich die Kinder. 17 Anmeldungen liegen laut Nadine Conzelmann vor, und zwar sieben aus Tailfingen, vier aus Ebingen, drei aus Truchtelfingen, zwei aus Onstmettingen und eine aus Margrethausen. Starten will man im Dezember mit sechs Kindern, danach werden sukzessive weitere hinzukommen. Stadträtin Susanne Feil von den Grünen wollte wissen, ob sich die Kinder im Stall und am Waldplatz denn in vergleichbarer Weise entwickelten wie im regulären Kindergarten. Keine Sorge, versicherte Conzelmann, die Feinmotorik lasse sich nicht nur mit Schere und Papier schulen, und die Sprachentwicklung werde im Wald gewiss nicht leiden: "Sprachanlässe gibt es da doch mehr als genug."