Der Errichtung von E-Auto-Ladesäulen durch die Firma Eviny stimmte der Gemeinderat bei seiner Sitzung bei drei Enthaltungen zu. Die geplanten Stationen unterscheiden sich im Vergleich zur bereits bestehenden Lade-Infrastruktur.
Die Firma Eviny ist laut Sitzungsvorlage der führende Anbieter von Ladeinfrastruktur in Norwegen mit mehr als 1500 Schnellladepunkten. Die Aktivitäten seien inzwischen auf Schweden, Dänemark und nun auch nach Deutschland ausgeweitet worden. Bis 2027 wolle Eviny mehr als 500 Millionen Euro zum Aufbau von 4000 Ladepunkten in Deutschland investieren.
Das Unternehmen habe im Rahmen einer Suchraumanalyse den Parkplatz am Gerberturm in Haslach als bevorzugten Standort für die Errichtung eines Schnellladeparks ermittelt. Kriterien waren unter anderem die Nähe zur B 33, die öffentliche Zugänglichkeit rund um die Uhr, die Nähe zu Altstadt, Fitnessturm und Kino und der Umschlag der Fahrzeuge aufgrund der vorhandenen Parkzeitbeschränkung von vier Stunden.
Es sollen vier Ladepunkte mit zwei HPC-Ladesäulen à 400 Kilowatt auf einer kleinen Mittelinsel errichtet werden. Zusätzlich erforderlich sei ein Transformator. Der Platzbedarf betrage insgesamt sieben normale Parkplätze für vier elektrifizierte Stellplätze.
Stadt bekommt Pacht und wird am Umsatz beteiligt
Die Firma Eviny übernehme das gesamte Invesitionsrisiko, die Stadt stelle die Parkplätze zur Verfügung. Die Stadt erhält eine jährliche Fixpacht pro Ladepunkt zuzüglich einer Umsatzbeteiligung pro Kilowattstunde.
Andreas Isenmann (CDU) regte an, mit Carsharing-Unternehmen in Kontakt zu treten. Carsharing soll in Hausach ab Sommer 2025 möglich sein, in Biberach betreibt Stadtmobil-Südbaden ein Carsharing-Angebot mit einem Elektroauto. Isenmann warnte davor, durch Eviny schon Parkplätze auf dem Gerberturm-Areal zu belegen – sollte es künftig auch in Haslach ein Carsharing-Angebot geben, würden dafür ebenfalls Ladestationen und damit Parkplätze benötigt.
Debatte um Auswirkungen auf mögliches Carsharing
„Wäre es nicht sinnvoll, erst mal Gespräche mit Carsharing-Firmen zu führen, um dann zu entscheiden, wer wie viele Plätze bekommt?“ „Ich halte die Option grundsätzlich für gut“, sagte Haslachs Bürgermeister Philipp Saar zu, Gespräche bezüglich Carsharing zu führen. Allerdings sah er keinen Konflikt zu den Schnellladestationen. So sei das Gerberturm-Areal nicht der einzige Platz, an dem Carsharing möglich sei. Denkbar sei auch das Bahnhofsareal.
Andere Stationen
Die Ladestationen der Stadtwerke im direkten Umfeld werden von der Verwaltung nicht als Wettbewerbskonflikt betrachtet, Bürgermeister Saar erläuterte, dass die Stationen deutlich schneller laden, dafür der Strom dort kostspieliger sei, weshalb er davon ausgehe, dass es sich um ein anderes Klientel handele.