Die Zahl der Hunde wächst in Stuttgart deutlich schneller als die Zahl der Einwohner. Besorgniserregend findet das Ordnungsamt aber eine andere Entwicklung.
Stuttgart - Die Zahl der Hunde in Stuttgart ist in den letzten neun Jahren kontinuierlich gewachsen – und zwar deutlich stärker als die Bevölkerung. Wie die Stadtverwaltung unserer Zeitung mitteilte, waren Ende 2016 in der Landeshauptstadt 14 242 Hunde gemeldet. Das sind 27 Prozent mehr als 2007. Die Zahl der Einwohner stieg im selben Zeitraum um drei Prozent – auf 609 219.
Trotz steigender Hundezahl registriert die Stadt keine wachsenden Probleme – eher im Gegenteil. Laut Stefan Kinkelin vom Ordnungsamt ist hinterlassener Hundekot zwar weiter ein Thema. Bei den Hundehaltern sei aber offenbar das Bewusstsein gewachsen, dass sie die Häufchen wegmachen müssen. Entsprechend hoch ist mittlerweile der Verbrauch an Hundekotbeuteln in der Stadt: Er liegt bei über zwei Millionen pro Jahr.
Hunderte Beiß-Vorfälle
Die Zahl der Beißvorfälle wird in Stuttgart nicht exakt erfasst, ist aber nach dem Eindruck des Ordnungsamtes eher konstant geblieben – allerdings konstant hoch. Zwischen 800 und 900 Vorfälle mit Hunden gebe es pro Jahr, sagt Kinkelin, darunter „schon viele Beißvorfälle“. Etwa die Hälfte davon seien Bisse von Hund zu Hund.
Besorgniserregend findet es Kinkelin, dass in der Stadt zuletzt wieder vermehrt Kampfhunde und Kampfhunde-Mischungen aufgetaucht sind. „Der Trend geht wieder zum Kampfhund“, sagt er. Er erklärt sich dies damit, dass immer mehr Hunde per Internet und bei fragwürdigen Züchtern erworben werden und die Leute oft gar nicht wüssten, was genau sie da kauften.
Besitzer eines Kampfhundes zahlen ein Mehrfaches an Hundesteuer – entsprechend hoch schätzt man die Dunkelziffer ein. Derzeit sind 70 Kampfhunde angemeldet, vor drei Jahren waren es noch 59.
Terrier beliebteste Rasse
Die beliebteste Hunderasse ist laut Stadt der Terrier in all seinen Ausprägungen, gefolgt von Golden Retriever/Labrador. Auf Platz drei liegt der Schäferhund.